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Arbeiten über Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf oder in Erntegut : III. Der quantitative chemische Nachweis· von Piperonylbutoxyd in Mahlprodukten von Roggen und das Verhalten im Mahlprozeß

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Laboratorium für chemische Mittelprüfung, Braunschweig
Zeumer, Hans;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Laboratorium für chemische Mittelprüfung, Braunschweig
Neuhaus, Karl

In Großversuchen wurde Roggen mit einem Pyrethrum- Piperonylbutoxyd-Stäubemittel und einem -Sprühmittel in der Weise behandelt, wie es zur Bekämpfung von Schädlingen in lagerndem Getreide üblich ist. Etwa die Hälfte des Roggens blieb unbehandelt. Behandeltes und unbehandeltes Getreide wurden in 3 Partien (je etwa ⅓ der Gesamtmenge) vermahlen, und zwar

I. unmittelbar nach der Behandlung

II. nach ½jähriger Lagerung

III. nach 1jähriger Lagerung.

Der Mahlprozeß wurde ohne und mit Wäscherei durchgeführt. Der Gehalt sämtlicher im Verlauf der Vermahlung auftretender Reinigungs-, Abfall- und Mahlprodukte an Piperonylbutoxyd ist ermittelt worden. Aus den erhaltenen Zahlen ergibt sich, daß die Vorreinigung lediglich bei einer Vermahlung unmittelbar nach dem Einstäuben über die Hälfte des insgesamt, d. h. in Abfällen der Reinigung und der Vermahlung sowie in der Kleie und im Mehl wiedergefundenen Piperonylbutoxyds entfernt. In der Praxis kommt jedoch im allgemeinen ein Behandeln von Getreide mit Insektiziden unmittelbar vor einer Vermahlung nicht in Betracht. Nach ½jähriger Lagerung werden aber nur noch 15-50 %, nach 1jähriger Lagerung 6-10 % durch die Vorreinigung entfernt. Die Abfälle der Mühlenreinigung enthalten 10-25 % der gesamten Piperonylbutoxydmenge. In der Kleie wurden Gehalte von 6-60 mg Piperonylbutoxyd je kg, im Mehl (Type 1370) 0,5-6,5 mg je kg gefunden, was 10-60 % bzw. 5-40 % der gesamten Piperonylbutoxydmenge entspricht. Der Erfolg der Wäscherei ist hinsichtlich der entfernten Mengen unterschiedlich (1 : 40 %). in bezug auf die Mahlprodukte Kleie und Mehl jedoch in beiden Reihen deutlich, indem die Menge Piperonylbutoxyd in diesen Produkten mit Wäscherei im Mittel erheblich niedriger liegt als ohne Wäscherei. Läßt man die Vermahlungsreihen unmittelbar nach der Behandlung als praktisch nicht in Betracht kommend außer acht, so ergibt sich, daß die Mahlprodukte Kleie und Mehl im Mittel aller Versuche der Vermahlungen nach ½- und 1jähriger Lagerung ohne Wäscherei etwa 65 %, mit Wäscherei nur noch etwa 50 % des insgesamt wiedergefundenen Piperonylbutoxyds enthalten. Die Lagerung bewirkt ein Eindringen des Piperonylbutoxyds in das Korn. Der mit der Vorreinigung entfernbare Anteil an Piperonylbutoxyd nimmt mit der Lagerzeit bei Einsatz des Einstäube- und des Sprühmittels ständig ab. Auf den Gehalt der Abfälle der Mühlenreinigung hat die Lagerzeit keinen eindeutigen Einfluß. Der Gehalt der Mahlprodukte Kleie und Mehl (Type 1370) an Piperonylbutoxyd steigt im Mittel mit der Lagerzeit an.

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