Artikel CC BY 4.0
referiert
Veröffentlicht

Untersuchungen zur Effektivität des Freiland-Nützlingseinsatzes gegen Phorodon humuli (Schrank, 1801) (Homoptera: Aphididae) in der Sonderkultur Hopfen

Zugehörigkeit
Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, Institut für Hopfenforschung, Hüll, Wolnzach
Weihrauch, Florian

Zur Bekämpfung des wichtigsten Schädlings der Sonderkultur Hopfen im Anbaugebiet Hailertau, der Hopfenblattlaus Phorodon hunwli (Schrank), ist derzeit noch keine Alternative zum regelmäßigen lnsektizideinsatz in Sicht, die den Landwirten alljährlich eine zumindest quantitativ adäquate Ernte sichern könnte. Resistenzprobleme und der öffentliche Druck nach umweltschonenderen Pflanzenschutzmaßnahmen sind in erster Linie der Anlass dafür, dass auch im Hopfenbau im Rahmen eines integrierten Pflanzenschutzkonzeptes nach alternativen Lösungswegen gesucht wird. Ein möglicher Baustein eines derartigen Konzeptes ist die Massenfreilassung gezüchteter Nützlingsorganismen zu einem frühen Zeitpunkt der Populationsentwicklung der Blattläuse, um den Aufbau der Schädlingspopulation unter Kontrolle zu halten. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb während dreier Saisonen die Wirkung von Freilassungen des Marienkäfers Cocci- 11ella septempunctata Linnaeus, der Blattlauswespe Aphidius 111atricariae Haliday sowie der Schwebfliege Episyrphus balteatus (DeGeer) auf die Populationsdichten der Hopfenblattlaus untersucht. In keinem Fall konnte eine Auswirkung der eingesetzten Prädatoren und Parasitoide auf die Populationsentwicklung der Blattläuse erzielt werden. Es gelang auch nicht, die freigelassenen Nützlinge bei späteren Bonituren wieder an den Hopfenpflanzen nachzuweisen. Unter Berücksichtigung der Kosten und des Aufwandes des Nützlingseinsatzes sowie der außergewöhnlichen Bedingungen in dieser Raumkultur legen die Ergebnisse nahe, dass die inundative Ausbringung der untersuchten Nützlingsarten kein probates Mittel zur Bekämpfung der Hopfenblattlaus darstellt.

The damson-hop aphid Phorodon humuli (Schrank) is the most important hop pest in the Hallertau hop-growing region. The aphid can cause serious losses of yield and can damage the quality of the harvested cones. Historically, hop farmers have had no alternative other than to apply insecticides at regular intervals Nachrichtenbl. Deut. Pflanzenschutzd. 52. 2000 against this pest. This reliance on insecticides has stimulated the development and selection of aphid genotypes resistant to those compounds. Environmentally more compatible methods ofplant protection are being demanded by the public and are needed to break the cycle of selection for insecticide-resistant strains. This paper presents the results of experiments comparing the impact of early mass releases of three species of beneficial insects against the damson-hop aphid. If successful, this strategy would provide a building block for the development of integrated pest management on hops. The efficacy of releases of two species of predators, the ladybird Coccinella septempunctata Linnaeus and the syrphid fly Episy1phus balteatus (DeGeer), and a parasitoid wasp, Aphidius matricariae Haliday, were investigated for three years. No effect on the development of aphid populations was detectable in the treated plots and none of the beneficials was recovered from the hop plants when they were monitored postrelease. Considering specific features associated with the cultivation of the hop crop as weil as the labour and expenses for a mass release, it is concluded that in existing hop yards it is unlikely to control P. humuli successfully by the use of the abovementioned antagonists.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung: