Ergebnisse zu Tierwohl und Tiergesundheit auf deutschen Milchziegenbetrieb

Im Rahmen eines Projekts zur Verbesserung von Tierwohl und Tiergesundheit in der deutschen Milchziegenhaltung auf Basis des Beratungskonzepts "Stable School" wurde 2015 erstmalig die Tierwohlsituation auf 40 Betrieben standardisiert erfasst. Im Vordergrund der Betriebserhebungen stand die Erfassung von tierbezogenen I)ndikatoren. Insgesamt wurden 1.876 laktierende Milchziegen beurteilt. Im Mittel aller Betriebe wiesen von den insgesamt 22 erfassten Indikatoren die Parameter "starker Klauenüberwuchs", "leicht asymmetrisches Euter", "leichte Euterhautverletzungen", "kleine Euternarben" und "haarlose Stellen am Rumpf" sowie "Schwellungen am Körper (ohne Euter)" eine Prävalenz von über 5 % auf. Bei den Indikatoren "haarlose Stellen am Hals", "Verletzungen im Kopfbereich" und "leichter Klauenüberwuchs" nahm die Prävalenz einen Wert von über 15 % an. Bei der Anwendung des Ausweichdistanztests wichen 59,3 % der Milchziegen eines Bestandes einer fremden Person aus. Die Anwendung des Bewertungsrahmens ermöglichte objektive Vergleiche der Tierwohlindikatoren zwischen den Milchziegenbetrieben in Form eines Benchmarkings. Die 40 Milchziegenbetriebe befinden sich im internationalen Vergleich auf einem hohen Tierwohlniveau. Auf Einzelbetriebsebene weisen die Indikatoren jedoch durchaus auf Schwachstellen hin. Die Ergebnisse der Erhebungen werden im Projekt an die Betriebe zurückgemeldet und stellen die Basis für den Inhalt der Stable-School-Treffen mit dem Ziel einer Tierwohloptimierung dar.

Within a project to improve welfare and health of dairy goats, based on the extension concept stable schools, a welfare assessment protocol was applied for the first time on 40 farms in Germany in 2015. The main application was the use of animal based indicators. In total, 1.876 lactating goats were assessed. Based on an average of all farms, 22 indicators like "severe claw overgrowth", "mild udder lesions", "small udder scurs", "hairless patches of the trunk" and "swellings on the body (except udder)" showed a prevalence higher than 5%. "Head lesions", "hairless patches of the neck" and "mild claw overgrowth" showed a prevalence higher than 15 %. The application of the avoidance distance test showed that 59,3 % of goats avoided an approach of an unknown person. The results of the first application of a welfare assessment protocol on German dairy goat farms could be used as benchmarking input on farm and study group level. The 40 examined farms were on a high level regarding welfare compared to other countries. On farm level indicators were sensitive to weak points of welfare. In our project the assessment results were fed back to the farms and used as basic information for the stable school meetings with the goal to optimize animal welfare on these dairy goat farms.

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