Risikoabschätzung zur Einschleppung der Bluetongue Disease nach Deutschland mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS)

Um die Möglichkeit des Vorkommens und der Kompetenz zur Bluetongue-Virus-(BTV-) Übertragung von Culicoides-Spezies in Deutschland einschätzen zu können, wurden mit Hilfe eines GIS die klimatisch begünstigten Habitate dieser Vektoren anhand von Temperatur, Höhe und Niederschlag kartographisch identifiziert und den korrespondierenden Viehdichten gegenübergestellt. In den so ermittelten Risikozonen (geringes, hohes, höchstes Risiko), die hauptsächlich am Rhein in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz liegen, besteht bei den augenblicklichen klimatischen Verhältnissen die Gefahr, dass nach Einschleppen infizierter Tiere ein Bluetongue-Disease (BTD)-Ausbruch stattfindet, und zwar v.a. in den warmen Sommermonaten (Juni bis August). Ein Überwintern des BTV ist in der momentanen Situation unwahrscheinlich. Bei der zu erwartenden Klimaerwärmung wird sich das Risikogebiet jedoch langfristig stark vergrößern. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit an, dass es in den identifizierten Risikogebieten zu einem Ausbruch kommt. Dies liegt vor allem an den verbesserten Bedingungen für heimische Culicoides spp., aber auch an der Ausdehnung des Verbreitungsgebietes von C. imicola nach Norden. Deshalb sollten sowohl Impfstoffe vorrätig gehalten werden als auch ökologische Untersuchungen zum tatsächlichen Vorkommen der Vektoren durchgeführt werden. Mit diesen epidemiologischen Daten sollte das GIS konstant aktualisiert werden, so dass zukünftig quantitative Risikoabschätzungen möglich sind.

Using a geographic information system (GIS), by analysis of the relationship between the spatial distribution of cattle density and the risk factors temperature, altitude and rainfall, we defined geographical habitats enabling optimal development and competence of Culicoides spp. to transmit Bluetongue-Virus (BTV ). Risk zones (low, high, highest risk) were identified mainly in Baden-Württemberg, Hessen and Rheinland-Pfalz. If persistently infected ruminants are imported into these zones in summer (June to August mainly), based on the current climatic conditions, BTD outbreaks are considered a real possibility. Overwintering of the virus seems unlikely. However, global warming will lead to a steady increase of the size of the risk zones. In addition, the possibility of primary outbreaks increases. The reason for this is not only the expected northern shift of Culicoides imicola, but in addition an increasing vector competence of domestic Culicoides species. We therefore recommend the storage of vaccines as well as conducting ecological studies analysing the presence of Culicoides vectors. Using the data from these studies, it will be possible to produce updated quantitative risk assessment via GIS.

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