Untersuchungen zum Einfluss einer Algen-Supplementierung auf die Reproduktionsleistung von Sauen sowie die Parameter der Ferkelaufzucht

Die zusätzliche Verfütterung getrockneter Algen (Chlorella vulgaris) an Zuchtsauen und Ferkel ergab keine signifikante Beeinflussung der Reproduktionsleistung bzw. der Ferkelaufzuchtdaten. Ebenso unbeeinflusst blieb das Futteraufnahmevermögen der Sauen sowie der Ferkel. Es konnten jedoch einige Tendenzen ermittelt werden, die möglicherweise auf die Algen-Supplementierung zurückzuführen sind. Die Anzahl der lebend geborenen Ferkel je Wurf war in der Sauenversuchsgruppe vergleichsweise um 0,5 höher. Dementsprechend war das Wurfgewicht lebend geborener Ferkel um 1,0 kg erhöht. Die Stickstoffausscheidung mit dem Kot ging bei den Sauen nach 2 bzw. 4 Wochen Algenfütterung signifikant (p < 0,01) von 2,7% auf 2,3% bzw. 2,0% zurück.Die Algenzulage bei den Ferkeln hatte keine Auswirkungen auf die Lebendmasseentwicklung sowie den Futteraufwand je kg LM-Zuwachs. Lediglich bei den Ferkelverlusten bis zum Absetzen sowie bis zum 63. Lebenstag wurde in den Versuchsgruppen ein tendenzieller Rückgang um 4,0-6,8% bzw. 3,9-8,6% beobachtet. Inwieweit diesbezüglich maternale Einflüsse über die Kolostralmilch der mit Algen versorgten Sauen bestehen, konnte nicht abgeklärt werden.Obwohl weder bei den Sauen noch bei den Ferkeln eine direkte Beeinflussung des Immunstatus durch die Algen-Supplementierung nachgewiesen werden konnte, scheint die Vitalität der Ferkel tendenziell verbessert worden zu sein. Beim Einsatz getrockneter Algen empfiehlt sich die Verabreichung an Sauen im geburtsnahen Zeitraum sowie während der Laktation und an Ferkel mit Beginn der Aufnahme fester Futtermittel.Insgesamt gesehen sind die tendenziell ermittelten Einflüsse der alimentär verabreichten getrockneten Algenbiomasse wahrscheinlich auf die Wirkung eines Konglomerats von Wirkstoffen zurückzuführen. In der internationalen Fachliteratur wird im Zusammenhang mit der Algenzufuhr u.a. ein Einfluss auf das Antioxidationssystem über die erhöhte Zufuhr von Selenoproteinen, eine gestiegene Aktivität von Glutathion-Peroxidase, Glutathion-S-Transferase und Sulfhydryl-Enzymen sowie die Hemmung verschiedener Cytochrome im Leberzellgewebe diskutiert. Außerdem gibt es Hinweise zu gewissen Einflüssen auf die Magendarmschleimhaut, eine Erhöhung der phagozytischen Aktivität der Leukozyten, sowie eine durch Glykoproteine induzierte gestiegene Aktivierung der T-Zellen in den peripheralen Lymphknoten. Zur exakten Abklärung des scheinbar breiten Spektrums biologisch wirksamer Substanzen von Süßwasseralgen sowie deren tatsächlicher Wirkmechanismen im Tierkörper sind jedoch weiterführende Untersuchungen erforderlich.

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