Einzelbetrieblicher Nutzen-Kosten-Vergleich von Erosionsschutz durch Mulchsaatverfahren

Die Ursachen für Bodenabtrag durch Wasser oder Wind von landwirtschaftlich genutzten Flächen sind vielfältig: die Zusammenlegung kleiner, unterschiedlich bestellter Flächen zu größeren Feldschlägen, der verstärkte Anbau spätdeckender Fruchtarten wie Mais und Zuckerrüben, die Beseitigung von Feldrainen und Schutzzonen, Bodenverdichtung wie auch intensive Bodenbearbeitung. Mit Bodenbearbeitung ist Bodenerosion direkt und indirekt zu beeinflussen. Einerseits erfolgt Bodenabtrag durch Wasser oder Wind um so eher, je geringer die Rauhigkeit der Bodenoberfläche. Damit sind Möglichkeiten für bodenschützende Verfahren sehr eingeschränkt. Gerade das Belassen pflanzlicher Reststoffe nahe oder auf der Bodenoberfläche ist der grundsätzliche Ansatz zur Vorbeugung von Bodenerosion. Die praktische Umsetzung dieses Ansatzes hat zur Entwicklung von Mulchsaatverfahren geführt. Mit einem Nutzen-Kosten-Vergleich im Rahmen eines BML-FuE-Vorhabens wurde untersucht, unter welchen Bedingungen Verfahren der Mulchsaat mit bzw. ohne Saatbettbereitung nicht nur ein Beitrag zum Bodenschutz, sondern auch monetär positiv zu beurteilen sind. Hierzu wurde ein Bewertungsverfahren gewählt, das für einen Vergleich lediglich die aus den Erosionsschutzmaßnahmen verursachten Nutzen und Kosten gegenüberstellt. In Abweichung von einer klassischen Nutzen-Kosten-Analyse wurden die verfahrensspezifischen Nutzen und Kosten miteinander verglichen unter Annahme konstanter betriebswirtschaftlicher Rahmenbedingungen (d.h. gleiche Grunderträge, gleiche Betriebsstruktur). Folgende Verfahren, die zur Zuckerrübenaussaat angewendet werden, wurden miteinander verglichen: konventionelle Saat mit Saatbettbereitung, Mulchsaat mit Saatbettbereitung auf Basis Strohmulch, Mulchsaat mit Saatbettbereitung auf Basis Zwischenfrucht, Mulchsaat ohne Saatbettbereitung auf Basis Zwischenfrucht.