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Einzelbaumbezogene Schätzfunktionen zur unterirdischen Biomasse der Wald-Kiefer (Pinus sylvestris L.)

Die Treibhausgas-Berichterstattung für Wälder in Deutschland nach den Vorgaben des Kyoto-Protokolls erfordert auch Angaben zur Änderung des Kohlenstoffvorrats durch nachhaltige Waldbewirtschaftung. Neben den Vorräten der oberirdischen Biomasse, welche durch die Bundeswaldinventur und deren Zwischeninventur erhoben werden, werden auch Daten zur unterirdischen Biomasse benötigt. Bisher wurde die Wurzelbiomasse anhand einfacher Relationen von oberirdischer zu unterirdischer Biomasse nach den Richtlinien des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaveränderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change: IPCC) berechnet. Um diese Werte zu verifizieren, wurden in den Jahren 2012 und 2013 im Umland von Eberswalde 43 Kiefern (Pinus sylvestris L.) im Alter zwischen 15 und 220 Jahren auf ihre ober- und unterirdische Biomasse untersucht. Hierfür wurden die Kiefern mithilfe eines Greifzuges umgezogen, um anschließend die Wurzeln zu wiegen sowie den oberirdischen Teil des Baumes zu vermessen. Aus den Ergebnissen konnten allometrische Funktionen mit hohem Bestimmtheitsmaß zur Schätzung der Wurzelbiomasse von Einzelbäumen aus deren Brusthöhendurchmesser (BHD) oder dem oberirdischen Einzelbaumvolumen abgeleitet werden. Im Vergleich mit anderen allometrischen Funktionen aus der Literatur ergaben sich zum Teil erhebliche Abweichungen untereinander, die neben einer unterschiedlichen Methode der Probenahme durch differierende Klima- und Standortbedingungen und unterschiedliche Baumdimensionen der Probebestände begründet sein können. Dies spricht für die Verwendung von regionaltypischen Schätzfunktionen. Die Gegenüberstellung der neuen einzelbaumbezogenen Funktion und der bestandesbezogenen Schätzungen ohne Baumartendifferenzierung nach der bisherigen IPCC-Methode ergab für unterschiedlich alte Kiefern-Modellbestände deutliche Unterschiede in der berechneten Wurzelbiomasse.

The greenhouse gas reporting for forests in Germany according to the rules of the Kyoto Protocol requires determining the carbon stock change of sustainable forest management. Therefore also root biomass data is needed which can be derived from tree or stand traits above ground with high accuracy. So far, the root biomass was estimated based on basic relations between above and below ground biomass according to the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). To verify these values, the above- and belowground biomass of 43 Scots pines (Pinus sylvestris L.) in the age between 15 to 220 years were analyzed in plots near to Eberswalde (Brandenburg/Germany). For analyses the pines were pulled down with a winch. Then the roots were weighted and the aboveground biomass was measured. With these dates allometric functions could be derived which describe the relationship between diameter at breast height (DBH) or tree volume and root biomass that can be used for biomass assessments below ground. The synopsis with other allometric functions taken from literature showed partly large deviations of predicted values probably due to variation of sampling method, but also different climate and site conditions as well as different sampled tree dimensions. These findings suggest the use of regional assessment functions. Comparing tree-related with stand-related assessments, a significant overestimation of root biomass is evident when using the stand-related assessments according to the IPCC without tree species differentiation.

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