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Genetische Variation im Verbreitungsgebiet des Roten Hartriegels, Cornus sanguinea L.

Der Rote Hartriegel ist ein europaweit verbreiteter Strauch, der im Landschaftsbau eine große Bedeutung erlangt hat. Die Verwendung gebietsheimischen Vermehrungsguts ist dabei unter dem Aspekt der Erhaltung der genetischen Vielfalt zunehmend von Bedeutung. Voraussetzung hierfür ist jedoch die Verfügbarkeit einer Methode, die zumindest eine großräumige Zuordnung von Vermehrungsgut zu einer Herkunftsregion zulässt. Eine Möglichkeit hierfür bieten genetische Untersuchungen zur Charakterisierung großräumiger genetischer Variation mit Hilfe sog. cp-DNA-Haplotypen. In einem Gemeinschaftsprojekt des vTI, Institut für Forstgenetik, und dem Forstbotanischen Garten der Fachhochschule Eberswalde wurden 673 Individuen aus 86 Populationen im Verbreitungsgebiet des Roten Hartriegels genetisch charakterisiert. Insgesamt konnten 8 cpDNA-Haplotypen identifiziert werden, die zu 3 phylogenetischen Gruppen gehö ren. Es konnte jedoch keine Assoziation zwischen diesen 3 Gruppen und ihrem geographischen Vorkommen gefunden werden. Ein Haplotyp dominiert mit ca. 90 % im gesamten Verbreitungsgebiet, während die anderen 7 Haplotypen zusammen nur zu ca. 10 % vorkommen. Damit erwies sich die genetische Variation des Hartriegels bei cpDNA-Haplotypen als wesentlich geringer als bei vielen anderen europäischen Gehölzarten. Trotz dieser geringen Variation konnte in einigen Populationen aus Deutschland ein Saatguttransfer aus anderen Regionen Europas nachgewiesen werden. Die vorgefundene genetische Struktur des Hartriegels in Europa impliziert einen nur geringen Genfluss zwischen Populationen.

The red dogwood (Cornus sanguinea L.) is a deciduous shrub of the temperate and Mediterranean zones in Europe. It is often used in landscape gardening for miscellaneous purposes. Chloroplast DNA markers, the so-called cp-DNA haplotypes, are a very potential marker type to characterise the large scale variation pattern within the natural range of a species. In this study, a total of 86 populations and 673 individuals were sampled. Eight different haplotypes were detected. They are divided into 3 groups of related types. There is no association between these 3 groups and their geographic occurrence within the tested material. One haplotype strongly dominates in the whole distribution area. It takes nearly 90 percent whereas the remaining seven haplotypes together come to approx. 10 percent. Besides the low number of haplotypes the genetic variation is much lower in Cornus sanguinea compared to other European tree and shrub species. Despite the low level of variation, several cases of introduced populations could be detected. Other haplotypes than the common type are detected only in locally restricted areas. This finding indicates that after the colonisation of the European continent only a very restricted gene flow could have happened.

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