Artikel Alle Rechte vorbehalten
referiert
Veröffentlicht

Bestimmung der wahren Verdaulichkeit von Aminosäuren aus dem Dünndarm von Milchkühen

Bei der faktoriellen Bedarfsberechnung in den neuen Proteinbewertungssystemen für Milchkühe gehen als Elemente der Nettobedarf an Aminosäuren, die Verwertung der resorbierten Aminosäuren und ihre wahre Verdaulichkeit (Resorbierbarkeit) ein. Um Aussagen über die wahre Verdaulichkeit an Aminosäuren im Dünndarm zu erhalten, ist es notwendig, neben der scheinbaren Verdaulichkeit auch die Menge an endogenen Aminosäuren, die in den Dünndarm abgegeben wird, zu kennen. Angaben hierüber sind jedoch noch uneinheitlich. Dies hat zur Folge, daß in den einzelnen Proteinbewertungsystemen für das Mikrobenprotein wahre Verdaulichkeiten zwischen 80 % und 90 % und für das unabgebaute Futterprotein entweder konstante oder je nach Futtermittel unterschiedliche Werte eingehen. Ergebnisse über die Resorbierbarkeit einzelner Aminosäuren aus dem Dünndarm liegen bisher nur aus Schafversuchen vor. Diese deuten darauf hin, daß sich zwar die einzelnen Aminosäuren hinsichtlich ihrer Resorbierbarkeit unterscheiden,In den vorliegenden Untersuchungen sollten mit Hilfe der von van Bruchem et al. (1989) bei Schafen angewandten Methode die wahren Verdaulichkeiten von Aminosäuren in Dünndarm von Milchkühen, die nacheinander verschiedene Rationen erhielten, bestimmt werden. An zwei laktierenden Kühen, die mit je einer Pansenfistel und einer T-Kanüle am proximalen Duodenum sowie am distalen Ileum ausgestattet waren, wurde die wahre Verdaulichkeit im Dünndarm von 17 Aminosäuren ermittelt. Dabei wurde folgende Beziehung zugrunde gelegt: I = a + b x D + c x PFT, wobei I = Aminosäurenfluß am Ileum, D = Aminosäurenfluß am Duodenum und PFT = proteinfreie Trockensubstanz am Ileum. Da b für den Anteil unvedauter Aminosäuren steht, ergibt sich die wahre Verdaulichkeit als 1-b. Insgesamt standen Messungen aus 16 Einzeltierversuchen zur Verfügung. Nach den Berechnungen wurden Lysin, Hisdidin, Arginin, Cystein, Leucin, Isoleucin und Tyrosin zu 85-90 % resorbiert. Die niedrigsten Resorptionswerte (77-80 %) ergaben sich für Threonin, Valin, Methionin, Asparginsäure und Serin. In der Summe wurden die Aminosäuren zu 83 % resorbiert, wobei kein Unterschied zwischen essentiellen und nicht-essentiellen Aminosäuren bestand.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten