Zur Prüfung kunststoffausgekleideter Erdbecken für die Flüssigmistlagerung in den USA und in Deutschland

Bereits seit Jahren werden in Deutschland und auch in den USA kunststoffausgekleidete Erdbecken zur Lagerung von Gülle eingesetzt. In beiden Ländern sind die mit den Genehmigungsverfahren befaßten Behörden jedoch skeptisch in bezug auf die Dichtigkeit und die Langzeithaltbarkeit dieser Anlagen. Die endgültige Klärung der hiermit verbundenen Fragen ist von außerordentlich großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Landwirtschaft. In einem mehrjährigen Kooperationsprojekt zwischen der Staatsuniversität von Florida, der Firma Soil and Water Engineering Technology (SWET) Gainesville und dem Institut für landtechnische Bauforschung der FAL in Braunschweig wurde, finanziert durch einen amerikanischen Geldgeber, eine Demonstrationsanlage in Nord-Florida gebaut, an der die vorgenannten Fragen bearbeitet wurden. Die Genehmigungsverfahren zum Bau von Güllelagern in den USA und in Deutschland unterscheiden sich in einigen Punkten recht erheblich. Während in Deutschland das Bauordnungsamt der alleinige Adressat für den Bauherrn oder seinen Vertreter ist, hat sich der amerikanische Bauwillige nacheinander an fünf verschiedenen Behörden zu wenden. Sowohl von den amerikanischen als auch von den deutschen Fachleuten wird beklagt, daß die Genehmigungsverfahren zu langwierig und zu schwierig sind. Die Gesamtdauer der Genehmigungsverfahren in den USA wird mit etwa 1,5 bis 2 Jahren angegeben und ist damit auch nicht kürzer als diejenige in Deutschland. Während bei dem Prüfverfahren in Deutschland insbesondere auf die Bauausführung abgestellt wird, ist in Amerika ein ganzes Bündel unterschiedlicher Prüfungen gebräuchlich. Hierbei wird zwischen zerstörenden und nicht zerstörenden Prüfungen unterschieden, die am betriebsfertigen Güllelager (mit Ausnahme der Materialprüfungen im Labor) vorgenommen werden.