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Untersuchungen über "Wartezeiten" mit anschließender Verabreichung von Rinderkolostralmilch bei neugeborenen Lämmern

Durch biotechnische Maßnahmen und durch Einkreuzung hochfertiler Rassen, die zu einer Erhöhung der Ablammergebnisse führen, kann eine ausreichende Versorgung der Lämmer mit Kolostralmilch in Frage gestellt sein. Daß die Neugeborenen auch mit Rinderkolostralmilch erfolgreich aufgezogen werden, konnte in mehreren im Institut durchgeführten Versuchen nachgewiesen werden. In Publikationen über Untersuchungen kolostrumfrei aufgezogener Lämmer wird dagegen berichtet, daß das Fehlen der passiven Immunisierung zu erhöhten Morbilitäts- und Mortalitätsraten führt. In der Untersuchung sollte geprüft werden, ob eine längere Wartezeit (Zeit vor der Geburt bis zur ersten Nahrungsaufnahme) vor Verabreichung des Kolostrums für die Aufnahme und die Wirksamkeit der Immunglobuline von Bedeutung ist. Derartige Wartezeiten kommen bei Problemlämmern, die entweder von ihrer Mutter verstoßen werden oder deren Mütter nicht ausreichend Milch produzieren, in der Praxis immer wieder vor. Wenn ein Mutterschaf abends gelammt hat, wird das mutterlose Lamm im allgemeinen erst am darauffolgenden Tag vom Pflegepersonal als "mutterlos" erkannt. Nach 0, 12- oder 24-stündiger Hungerperiode erhielten die Neugeborenen 200 ml Rinderkolostralmilch pro kg Geburtsgewicht im 3-Stunden-Intervall für 24 Stunden. Außerdem erhielt eine Gruppe zur Überbrückung der 24stündigen Wartezeit eine 5-%-Glukoselösung als Energielieferant und eine weitere Gruppe physiologische Kochsalzlösung (0,9 % NaCl), um den Einfluß dieser beiden Substanzen auf die Immunglobulinabsorption zu untersuchen. Die Lämmer, die das Kolostrum sofort nach der Geburt erhielten, tranken die vorgesehene Menge willig, bei allen anderen Behandlungsgruppen dagegen nahm die Aufnahmebereitschaft einzelner Lämmer in der 2. Hälfte der Kolostralmilchphase ab.

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