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Recommended isolation distances for the field multiplication of diploid tuber-bearing Solanum species

Die Kenntnis der Ausbreitungsdistanz von Kartoffelpollen ist wichtig im Hinblick auf die Erhaltung der genetischen Integrität von im Freiland über Samen vermehrten Kartoffelpopulationen. Sie ist darüber hinaus eine wichtige Voraussetzung zur Abschätzung von Risiken beim Freilandanbau von transgenen Kartoffeln. Da der Genfluß zwischen der Kartoffel und den in Europa am weitesten verbreiteten Wildarten der Gattung Solanum (S. nigrum und S. dulcamara) als äußerst unwahrscheinlich angesehen werden kann, beschränkt sich das Risiko einer Pollenkontamination auf in der Nachbarschaft angebaute Kartoffelarten. Um die erforderlichen Isolierdistanzen für knollentragende Solanum-Arten zu ermitteln, wurden auf konzentrischen Kreisen um einen als Pollendonor verwendeten zentralen Marker (S. phureja "IVP48") mehrere S. phureja-Empfängerparzellen plaziert. "IVP48" besitzt den dominanten genetischen Marker "embryo spot", so daß aus Auskreuzungen hervorgegangene Samen visuell leicht erkennbar sind. Das Die Pollenkontamination nahm mit zunehmender Entfernung von dem zentralen Marker rasch ab und wurde weder durch die Blütenfarbe der Empfängerpflanzen noch durch die geographische Richtung von der Markerparzelle beeinflußt. Der Anteil Samen mit dem Markergen in den 10, 20, 40 und 80 m Parzellen lag im Mittel bei 5,1, 1,1, 0,5 bzw. 0,2 %. Die Maximalwerte in den 10 und 80 m Parzellen betrugen 73 bzw. 4 %. Im Rahmen von Risikostudien mit transgenen Kartoffeln durchgeführte Untersuchungen ergaben Ausbreitungsdistanzen für Kartoffelpollen von weniger als 20 bis mehr als 1000 m. Die in der vorliegenden Arbeit gefundenen Werte nehmen diesbezüglich eine Mittelstellung ein. Neben einem unterschiedlichen Angebot an Insekten sind diese sehr unterschiedlichen Befunde möglicherweise darauf zurückzuführen, daß in den einzelnen Arbeiten verschieden große Parzellen verwendet wurden. Bei kleinen Parzellen mit entsprechend geringem Pollenangebot ist die Wahrscheinlichkeit für einen Genfluß zwischen benachbarten Beständen höher als bei ausreichendem Pollenangebot in großen Beständen. Hummeln, die als wichtigste Bestäuber der Kartoffel betrachtet werden, legen auf ihren Suchflügen Entfernungen von bis zu 2 km zurück.

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