Unterschiede der Fütterung ökologischer und konventioneller Betriebe und deren Einfluss auf die Methan-Emission aus der Verdauung von Milchkühen

Ein großer Teil der landwirtschaftlichen Emission von Methan (CH4) in Deutschland ist der enterischen Fermentation von Milchkühen zuzuschreiben. Da die CH4-Produktion im Pansen von vielerlei Faktoren abhängig ist, die durch die Fütterung beeinflussbar sind, und sich die ökologische Milchviehhaltung in dieser Hinsicht generell von der konventionellen unterscheidet, wurde im Rahmen des Verbundprojektes "Klimawirkung und Nachhaltigkeit von Landbausystemen - Untersuchungen in einem Netzwerk von Pilotbetrieben" die Fütterung der Milchkühe von jeweils 22 ökologischen und konventionellen Milchviehbetrieben einzelbetrieblich erfasst. Hierzu wurden für die Jahre 2008, 2009 und 2010 umfassende Betriebsdaten erhoben sowie Futtermittel beprobt und laboranalytisch untersucht. Zur Berechnung der enterischen CH4-Emissionen aus den durchschnittlichen Jahresrationen der Milchkühe wurden die Schätzformeln von Kirchgeßner et al. (1994) sowie Ellis et al. (2007), welche auf unterschiedlichen Inputgrößen basieren, verwendet. Die produktspezifischen CH4-Emissionen aus der Verdauung der Milchkühe der ökologischen Betriebe lagen für die Milch im Mittel höher als die der konventionellen Betriebe (p = 0,001). Ein Zusammenhang zwischen systembedingten Unterschieden in der Rationsgestaltung und der CH4-Emission aus der Verdauung konnte nicht festgestellt werden. Allerdings wurde bei beiden Berechnungsansätzen deutlich, dass die CH4-Emissionen aus der Verdauung von Milchkühen, bezogen auf die Produkteinheit, sowohl bei den ökologischen als auch konventionellen Betrieben mit steigender Milchleistung bei beiden Berechnungsmethoden abnahmen (r² = 0,44, p = 0,05). Demnach scheint eine moderate Leistungssteigerung eine adäquate Möglichkeit zur Reduktion der produktspezifischen CH4-Emission aus der Verdauung von Milchkühen zu sein. Für eine ganzheitliche Betrachtung sollten jedoch neben der Leistung beispielsweise auch die Aspekte Tiergesundheit sowie Aufzucht- und Nutzungsdauer berücksichtigt werden.

A considerable share of the overall agricultural methane (CH4) emissions in Germany can be attributed to the enteric fermentation of dairy cattle. The CH4 production in the rumen depends on a number of factors that can be influenced by feeding. Organic and conventional feeding practices differ due to specific regulations that are in place for organic farming. The joint project "Climate Effects and Sustainability of Agricultural Systems – Analyses in a Network of Pilot Farms" determined feeding practices on a total of 44 dairy farms (22 organic and conventional, each) in four German regions. Data on animal performance were collected and feeds sampled and analyzed for the years 2008, 2009, and 2010. To calculate the CH4 emissions from enteric fermentation, the estimation formulas of Kirchgeßner et al. (1994) and Ellis et al. (2007) were applied to the mean annual diets of the dairy cattle. These formulas are based on very different input parameters. Mean CH4 emissions from the enteric fermentation of organic dairy cattle related to the product milk were higher than those from conventional dairy cattle (p = 0,001). No relation was established between system-based differences in feed rations and CH4 emissions from enteric fermentation. However results from the estimation formulas showed that enteric CH4 emissions for the product milk decreased with increasing milk yields in both organic and conventional farming (r² = 0,44, p = 0,05). Apparently, a moderate increase in milk yield is an adequate meas- ure to reduce product specific CH4 emissions from enteric fermentation of dairy cattle. An integrated approach to the reductions of emissions from dairy farming must include aspects additional to milk yield such as animal health, length of rearing followers, and length of productive life

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