Verbesserung der Marktstellung der Landwirtschaft

Die Marktstellung der Landwirtschaft wird unter verschiedenen Blickwinkeln seit langem diskutiert. Wenn diese Thematik unter dem Aspekt der Existenzsicherung in der Landwirtschaft aufgegriffen wird, so gilt es dabei, den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Danach ist langfristig ein Ausscheiden von Produktionsfaktoren, insbesondere des Faktors Arbeit, notwendig, um den Verbleibenden eine ausreichende Existenz zu sichern. Überlegungen, bisher im Absatzbereich nicht oder unzureichend genutzte Einkommensmöglichkeiten verstärkt zu nutzen, zeigen zwar Ansatzpunkte für Einkommensverbesserungen auf, können die aufgezeigte Entwicklung aber allenfalls dämpfen. Möglichkeiten zur Einkommensverbesserung im Absatzbereich bieten Produktdifferenzierung, die wie die Direktvermarktun dem einzelnen Landwirt preispolitischen Spielraum verschafft, und Produktinnovationen. Zu beachten ist dabei allerdings, daß angesichts der mit den Maßnahmen verbundenen Kosten nicht immer auch zusätzliches Einkommen erzielt wird. Eine genaue Analyse der jeweiligen Produktions- und Absatzverhältnisse sollte daher dem Einstieg in diese Tätigkeitsfelder vorausgehen. Hinsichtlich der Marktstellung ist zwischen horizontaler und vertikaler Dimension zu unterscheiden. Daneben ist auch die jeweils getroffene räumliche und produktmäßige Marktabgrenzung von erheblicher Bedeutung. Ausgehend vom Konzept eines wirksamen Wettbewerbs, wird am Beispiel der ausgewählten Produktmärkte Vieh und Fleisch sowie Milch deutlich, daß sich die Marktstellung der Landwirte sehr unterschiedlich darstellt und insoweit Verallgemeinerungen schwierig sind. Im Hinblick auf die Position der Landwirte gegenüber den Abnehmern ist vor allem bedeutsam, daß sich die Konzentrationen auf den nachgelagerten Stufen erhöht hat und die Konzentration in der Landwirtschaft übertrifft.