Samtfleckenkrankheit an Tomate : Befallssituation in Deutschland und ein neues Züchtungskonzept für den ökologischen Anbau

GND
1182046916
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Götz, Monika;
GND
136089208
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Meyer, Ulrike;
Zugehörigkeit
Kultursaat e. V., Deutschland
Jordan, Florian;
GND
12395519X
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Wagner, Stefan;
Zugehörigkeit
Kultursaat e. V., Deutschland
Behrendt, Ulrike;
GND
1016801440
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Gärber, Ute

Die Samtfleckenkrankheit, verursacht durch den pilzlichen Erreger Fulvia fulva (syn. Passalora fulva) stellt im ökologischen Tomaten-Anbau ein zunehmendes Problem dar, da bisherige, monogen bedingte Sortenresistenzen durch veränderte Pathotypen des Pilzes durchbrochen werden. Ziel des Projekts ist es daher, in dem Pathosystem Tomate-Fulvia fulva erstens eine neue, auf das System angepasste Züchtungsstrategie (F4-Kreuzungsnachkommen) zu erproben, zweitens durch klassische Kreuzungszüchtung neue Resistenzquellen zu erschließen und zu validieren und drittens die Pathotypenverteilung und -dynamik deutschlandweit zu erfassen. Beim Projektpartner Oldendorfer Saatzucht (Kultursaat e. V.) standen zahlreiche Tomatenlinien mit interessanten Eigenschaften für die Züchtungsarbeit zur Verfügung. Diese Linien wurden im Rahmen des Projektes züchterisch weiterentwickelt und die Eigenschaften jeder neuen Nachkommensgeneration in Resistenzversuchen unter standardisierten Bedingungen am JKI überprüft. Dabei kamen Fulvia fulva-Isolate aus Frankreich (MATREF; Ff:0, Ff:2.4.5) und eigene Isolate von den zwei Züchterstandorten (Ff:1.2.5 aus Holste, Ff:2.3.6.9 bei Überlingen) zum Einsatz. Im Ergebnis der vierjährigen Arbeiten konnten mehrere Linien mit vielversprechenden Resistenzeigenschaften auch gegenüber den neuen aggressiven Ff-Pathotypen selektiert werden. Um handelsfähige Sorten mit guten Produkt- und Resistenzeigenschaften zu erhalten, ist jedoch weitere Züchtungsarbeit erforderlich. Um die Dynamik der Rassenentwicklung des Pathogens sowie dessen regionale Verbreitung erfassen zu können, wurde das Vorkommen verschiedener (neuer) Pathotypen von F. fulva in Deutschland über mehrere Jahre erfasst. Bereits mit den vorliegenden Daten kann eine aktuelle räumliche Verteilung der unterschiedlichen Pathotypen dargestellt werden. Daraus ergeben sich wichtige Hinweise für die Züchtung und die Praxis wie die Relevanz bestimmter Resistenzgene oder auch die Nutzung von Sorten mit einem dem Pathotyp am Anbauort entsprechenden Resistenzspektrum. Fazit: Die erzielten Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Ertragsstabilität im ökologischen Tomaten-Anbau. Es wurden für die Entwicklung der neuen Züchtungsstrategie deutliche Fortschritte erreicht, auf denen zukünftig aufgebaut werden kann. Mit dieser Strategie können längerfristig gegenüber der Samtfleckenkrankheit widerstandfähige Tomatensorten entwickelt werden. Außerdem wurde ein aktuelles Bild der Ff-Pathotypenverteilung in Deutschland gewonnen, das der Züchtung und den Anbauern wertvolle Hinweise für den Umgang mit der Krankheit in der Praxis gibt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft gefördert.

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