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Zur Bekämpfung der Erdbeermilbe (Cyclamenmilbe) Steneotarsonemus pallidus (Banks-1901)

Zugehörigkeit
Staatsinstitut für Angewandte Botanik, Pflanzenschutzamt, Hamburg
Müller, Heinrich W. K.

1. Die bisherigen Erfahrungen in der chemischen und biologischen Bekämpfung der Erdbeermilbe in Europa und Nordamerika haben noch keine voll befriedigende Lösung des Problems der Weichhautmilbenbekämpfung aufzuzeigen vermocht.

2. Zwecks ständiger Verbesserung des einfach anzuwendenden Feldspritzverfahrens waren neue und erprobte Insektizide bzw. Akarizide nicht nur auf ihre Milbenwirkung, sondern auch auf ihre hygienische Unbedenklichkeit (Rückstandstoxizität, Geruchs- und Geschmacksbeeinflussung) zu prüfen.

3. Bekämpfungsversuche vor der Blüte und nach der Ernte der Erdbeere ergaben wirkungsmäßig etwa folgende Reihenfolge der brauchbaren Insektizide : Endrin, chloriertes Inden, Endrin + Malathion, Inden + Lindan, Parathion (im Spätsommer), Kelthane-Emulsion und Kelthane-Suspension. Phosphonsäureester, Tedion V 18 und Isolan genügten nicht.

4. Bei rechtzeitiger Vorblütespritzung (etwa 6 Wochen vor der Ernte) war selbst bei Endrin keine Rückstandstoxizität im Drosophila-Test mehr nachweisbar.

5. Starker Fremdgeschmack wurde nach Vorblüte- Ünd Früchtespritzungen mit Lindan schon in den rohen Früchten festgestellt. Während Endrin den Geschmack der frisehen ynd auch der eingekochten Früchte kaum wahrnehmbar veränderte, störte beim Offnen der Konservengläser, die Früchte von Endrinparzellen enthielten, ein starker Fremdgeruch. Chloriertes Inden verursachte im ersten Versuchsjahre eine deutliche Geschmacksveränderung, im zweiten Versuchsjahre (heißer Junimonat!) dagegen keine merkliche Geschmacksbeeinflussung bei rohen, rohgezuckerten und auch nicht bei eingemachten Früchten. Kelthane erwies sich als indifferentes Spritzmittel bei rechtzeitiger Anwendung vor der Blüte; nur unvorschriftsmäßige Spritzungen auf die Frucht selbst kurz vor der Ernte hinterließen einen leichten Beigeschmack.

6. Für die Vorblütespritzung der Erdbeere gegen Erdbeermilbe wird an Stelle der zwar -wirksameren, aber wegen der unerwünschten Nebenwirkungen abzulehnenden Wirkstoffe Endrin und chloriertes Inden nunmehr das hygienisch unbedenkliche Akarizid Kelthane (Emulsion) empfohlen, zumal es auch gegen die Rote Spinne an Erdbeeren wirksam ist. Die zweimalige Anwendung der Emulsion 0,15%ig oder der Suspension 0,25%ig in etwa zehntägigem Abstand kurz vor der Erdbeerblüte oder auch das erstemal kurz vor der Blüte, das zweitemal sofort nach der Blüte wird für notwendig erachtet. Für die Spritzung nach der Ernte können dagegen die in Anfangs- und Dauerwirkung bisher noch nicht zu übertreffenden Wirkstoffe Endrin und chloriertes Inden weiterhin verwendet werden.

7. Die biologische Bekämpfung mit Hilfe der Raubmilbe Typhlodromus begegnet vorläufig noch erheblichen Schwierigkeiten.

For spraying strawberries in the preflowering stage against cyclamen mite it is recommended now to replace the insecticides Endrin and chlorinated Inden - although they are more effective, but for their undesired by-effects - by the acar.icide Kelthane (emulsion) which is unobjectioniable from the hygienic point of view and, moreover, also effective against the red mite. It will be necessary to apply 0,150/o of the emulsion or 0,25 % of the suspension twice with a 10 days interval, shortly before flowering - or doing the first spray just before flowering and the second immediately after flowering. As sprays after harvesting Endrin and chlorinated Inden may be further used because they are not yet surpassed in their initial and their lasting effectiveness.

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