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Untersuchungen über die Flüchtigkeit des CIPC und anderer Herbizide

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Gemüsekrankheiten und Unkrautforschung, Hürth-Fischenich
Orth, Hans

Mit Hilfe von 2 Untersuchungsmethoden wurde nachgewiesen, daß aus Herbiziden, insbesondere CIPC, dampfförmige Stoffe entweichen, die eine phytotoxische Wirkung ausüben. Testpflanze war Lepidium sativum; als wichtigste Indikatoren für die phytotoxische Wirkung dienten Keimung der Samen und Längenwachstum der Wurzeln. Aus CIPC-Emulsionen verdampfte der Wirkstoff leichter als aus Granulaten; die Verdampfung ließ sich bereits bei 15 °C nachweisen. Die Gasphasen des Emulgators und Lösungsmittels wirken ebenfalls in gewissem Maße hemmend auf das Wurzelwachstum. Die für die Kressenwurzel toxische Grenzkonzentration des CIPC-Präparates liegt etwa bei 1/100 der in der Praxis üblichen Dosierung. Im Bereich geringer Konzentrationen überwog die CIPC-Wirkung. Außer CIPC wurden solche Herbizide im gleichen Verfahren geprüft, die im Gemüsebau ähnlich wie CIPC eingesetzt werden könnten (OMU + BiPC, Propazin, Thiodiazol). Thiodiazolgranulat schädigte in seiner Gasphase noch stärker als CIPC; die Ergebnisse mit allen übrigen Mitteln lagen günstiger als die Werte des CIPC. Bei Propazin konnte in keinem Falle eine phytotoxisch wirkende Dampfphase nachgewiesen werden; sie ist in dem für Pflanzenwachstum gültigen Temperaturbereich auf Grund des hoch liegenden Schmelzpunktes auch nicht zu erwarten. Mit Methode 1 wurde die Wasserlöslichkeit der aus Herbiziden sich entwickelnden Dämpfe biologisch (Lepidium sativum) geprüft. Die phytotoxische Wirkung des gering löslichen CIPC (80 p.p.m.) und wahrscheinlich auch anderer in Wasser schwer löslicher Wirkstoffe beruht vermutlich überwiegend auf ihrer Lipoidlöslichkeit. Die in einem CIPC-Handelspräparat enthaltenen Beistoffe (Emulgator + Lösungsmittel) entwickelten im Bereich normaler Dosierungen (1,6 % = 16 l/ha) bei höheren Temperaturen wasserlösliche Dämpfe, die ebenfalls phytotoxisch wirkten„ Die Verdampfung aus dem Lösungsmittel war bedeutender als aus dem Emulgator. Aus CIPC-Granulaten konnten auch bei hohen Temperaturen (bis 40 °C) keine wasserlöslichen, phytotoxisch wirkenden Dämpfe nachgewiesen werden. Die herbizide Wirkung der Dampfphase mehrerer anderer untersuchter Präparate beruhte wahrscheinlich wie bei CIPC vorwiegend auf der Lipoidlöslichkeit der Wirkstoffe.

Two methods were used for the proof of evaporated phytotoxic substances escaping from herbicides, specially CIPC. The test plant was Lepidium sativum. The evaporation of CIPC started at temperatures of about 15 °C and it was stronger from emulsions than from granulates. Besides the active substance the gaseous phase of the emulgator and the solvent might have an influence on the herbicide effect. The limit-concentration of CIPC as herbicide was about 1/1oo of the dosage used in practice. In more diluted emulsions the effect of the active substance (CIPC) was prevailing. Some investigations were also made with other herbicides (OMU + BiPC, Propazin, Thiodiazol); all they had an evaporation less than CIPC. From Propazin (high melting point) no volatile substances escaped at temperatures normal for plantgrowth. With the second method the solubility of evaporated herbicide in water was demonstrated; it was also proved with Lepidium sativum. The solubility in water of CIPC is only 80 p.p.m., yet the herbicide effect depends probably more on the solubility for lipoids. At higher temperatures the water-soluble gases of the emulgator and especially of the solvent of a commercial product had a herbicide effect at concentrations used in practice (1,6 % = 16 l/ha). Those substances could not be found in the CIPC-granulates even not at high temperature (40 °C) . Probably the herbicide effect of vapour-phase of certain herbicides is also due to the solubility in lipoid substances.

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