Der Einfluß von Heizöl im Boden auf die Pflanzenentwicklung

Die Aufnahmefähigkeit des Bodens für Heizöl ist geringer als die für Wasser. Sie liegt im vorliegenden Falle bei etwa ⅓ der maximalen Wasserkapazität. Das Heizöl läßt sich auch mit großen Mengen Wasser nur zur Hälfte aus dem Bgden wieder auswaschen. Bereits 100 ml Heizöl je 10 kg Boden - etwa 3 l/m² - minderten im vorliegenden Versuch den Ertrag um etwa 65 %. Die organischen Zusätze (Torf, Stroh und Zucker) konnten nach einer Verweildauer von rund 5 Monaten im Boden die ertragsmindernde Wirkung des Heizöls nicht aufheben oder abschwächen. Was kann man nun nach einer örtlich aufgetretenen Verunreinigung des Bodens mit Heizöl tun? Eine Verdrängung mittels Wasser kann wegen der Grundwasserverschmutzung nicht empfohlen werden, ist auch ohne durchschlagenden Erfolg und außerdem technisch nicht durchführbar (2). Der mikrobiologische Abbau dauert zu lange und kann daher nicht abgewartet werden (5). Somit bleibt z. Z. die einzige Möglichkeit, einen mit Heizöl verunreinigten Boden mit ölfreiem Boden zu versetzen, bis eine zufriedenstellende Pflanzenentwicklung möglich ist. Im beschriebenen Versuch lag der Ertrag bei 3 l Heizöl je m² bei 35 % des normalen Ertrages (Abb. 2). Nach einer Zumischung von gesundem Boden im Verhältnis 1:1 zu diesem verunreinigten Boden dürften etwa 60 % des normalen Ertrages zu erwarten sein. Will man aber den Boden sofort vollends fruchtbar machen, ist ein Ausheben und Verwerfen erforderlich. Eventuell läßt sich dieser Boden gegen einen solchen von Wegen austauschen, wo sowieso keine Pflanzenentwicklung erwünscht ist bzw. erwartet wird. Auch eine Überschichtung des verunreinigten Bodens mit ölfreiem Boden oder ein tiefes Unterpflügen, wodurch der verunreinigte Boden im Untergrund nesterartig verteilt wird, dürfte auf solchen Flächen wieder eine Pflanzenentwicklung möglich machen. Im letzteren Falle wachsen die Wurzeln am ölhaltigen Boden vorbei. Über die weiteren Ergebnisse dieser Versuche wird zu gegebener Zeit berichtet werden.