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Grundsätzliche Überlegungen zur chemischen Bekämpfung der Feldmaus und anderer wühlmausartiger Schadnager nach der Aberkennung des Endrins

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Grünlandschädlinge, Oldenburg
Frank, Fritz

Das Jahr 1964, in dem die ministeriell verfügte Streichung des Endrins aus dem Pflanzenschutzmittelverzeichnis unglücklicherweise mit- einer allgemeinen Feldmausplage zusammenfiel, hat erneut bewiesen, daß ein Rückgriff auf die arbeitsaufwendige Methode der manuellen Baubekämpfung mit Giftgetreide im Zeitalter des notorischen Arbeitskräftemangels unmöglich und die mechanische ungezielte Ganzflächenbekämpfung unentbehrlich ist. Das derzeit bestehende Vakuum erzwingt also eine Neuentwicklung dafür geeigneter Bekämpfungsmittel, und dieser Neubeginn sollte zweckmäßigerweise zu-einer allgemeinen Vervollkommnung der Bekämpfung wühlmausartiger Schadnager (Microtidae) ausgenutzt werden. Vor allem muß das Flächenbehandlungsverfahren saisonunabhängig, d. h. auch während der Vegetationszeit anwendbar gemacht werden. Dies erfordert in noch höherem Grade, als er durch die Entwicklung im Pflanzenschutz ohnehin erzwungen wird, die Bereitstellung möglichst spezifischer Mittel, die andere Wild- und Nutztiere sowie den Menschen nicht ernstlich gefährden. Da sich die wühlmausartigen Schadnager (Microtidae) physiologisch deutlich von den übrigen Nagern unterscheiden und auch auf Gifte bemerkenswert anders reagieren, dürfte es tatsächlich möglich sein, für diese (Feldmaus, Erdmaus, Schermaus und Rötelmaus, aber auch Bisamratte umfassende) Gruppe spezifische "Microtizide" zu entwickeln. Diese könnten infolge ihrer Ungefährlichkeit für andere Tiere von solcher Persistenz sein, daß der schnellen Wiederbesiedlung befallsfrei gemachter Teilkomplexe entgegengewirkt wird, welche die Feldmausbekämpfung bislang so unbefriedigend gestaltet. Besondere Aufmerksamkeit ist der Entwicklung mechanisch und ungezielt ausbringbarer 11 Flächenködermittel" zu schenken, deren Beschaffenheit daher eingehend behandelt wurde. Da mit größter Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen ist, daß sich gegen Feld- und Erdmaus entwickelte Microtizide auch gegen den Dauerschädling Schermaus einsetzen lassen, dürfte ihre Rentabilität von vornherein gesichert sein. Auch die Auffindung spezifischer Microtizide dürfte keine großen Schwierigkeiten bereiten, sofern die toxikologische Prüfung neu entwickelter Wirkstoffe nicht, wie bisher üblich, auf Hausmaus und Wanderratte beschränkt, sondern auf die Feldmaus ausgedehnt wird.

The steady increasing shortage of labour in agriculture and forestry forces the replacement of manual by mechanical methods in vole control. But the ground spraying method is at present not practicable in Western Germany, because there are recently fundamental objections to the application of endrin and other chlorinated hydrocarbons. The author postulates therefore the extrication of special "microticides" which do not endanger other animals and man. This must be possible, for the herbivorous Microtidae deviate physiologically from the other rodents and even Muridae and react remarkably different to poisons. The requirements which such microticides have to meet an, discussed in detail.

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