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Zum Auftreten und zur Bekämpfung der Fritfliege Oscinella frit L. an Silomais in Nordwestdeutschland im Jahre 1965

Zugehörigkeit
Staatsinstitut für Angewandte Botanik, Pflanzenschutzamt, Hamburg
Müller, Heinrich W. K.

a) Begünstigt durch die verzögerte Pflanzenentwicklung infolge ungünstiger Witterungsverhältnisse im Frühjahr, war im Jahre 1965 erneut ein starkes Schadauftreteh der Fritfliege an Silomais in Nordwestdeutschland festzustellen.

b) Die Artbestimmung der aus befallenen Maispflanzen gezüchteten Fliegen ergab ausschließlich Fritfliegen (Oscinella frit) . Auch die Beobachtung des Befalls von laufend neu ausgesäten Pflanzen in Lücken eines befallenen Maisschlages ließ nur auf die üblichen zwei Generationen der Fritfliege auf der Hauptwirtspflanze schließen. Somit haben sich bisher im nordwestdeutschen Raum keine Anhaltspunkte für die Beteiligung noch anderer Arten aus der Fritfliegengruppe ergeben.

c) Bis zu 90 % waren die Maispflanzen auf manchen Feldern befallen, wobei allerdings vorwiegend nur leichtere Wuchsschäden festzustellen waren. Bei 10 bis 30 % der Pflanzen lagen schwere Wuchsschäden vor, die auch durch die Bestockung nicht ausgeglichen werden konnten. Die Nebentriebe machten den Bestand vielmehr ungewöhnlich dicht und hemmten die erwünschte Kolbenbildung. Im ganzen ist ein merklicher Schaden auch im Silomais nicht zu übersehen.

d) Mit der Ausdehnung des Maisanbaues kann auch die Gefährdung der Kultur zunehmen, so daß die Erprobung brauchbarer Abwehrmaßnahmen erforderlich ist.

e) Bisher konnten sowohl durch Saatgut- als auch durch Pflanzenbehandlung nur wechselnde Erfolge gegen die Fritfliege an Getreide und Mais im In- und Ausland erzielt werden. In fortgesetzten eigenen Versuchen gelang es bisher auch nur, Teilerfolge durch Saatgutinkrustierung mit Dieldrin ebenso wie durch Spritzung der Maispflanzen im 2- bis 3-Blatt-Stadium mit Dimethoat oder Diazinon zu erzielen. So konnte der schwere Befall (starke Pflanzenmißbildungen) im Jahre 1965 von rund 30 % nur auf 6-11 % gesenkt werden.

f) In den bekannten Befallsgebieten kann heute schon die Feldspritzung im frühesten Stadium mit Dimethoat oder Diazinon je 1.,5 l/ha, möglichst im Bandspritzverfahren, empfohlen werden. Die Kombination mit der chemischen Unkrautspritzung muß noch näher geprüft werden. Der Zusatz von 2 l Gesaprim zu 1,5 1 Dimethoat je ha beeinflußte den Bekämpfungserfolg gegen die Fritfliege nicht.

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