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Die Hohlherzigkeit, eine physiologische Störung von Samen der Gemüseerbse (Pisum sativum L.)

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Gemüsekrankheiten, Hürth-Fischenich
Mattusch, P.

Die Hohlherzigkeit ist eine physiologische Störung von Erbsensamen, die bei der Quellung und Keimung der Samen in den zentralen Gewebepartien in Form einer mehr oder weniger stark ausgeprägten, teilweise aufgerissenen Vertiefung an den Innenseiten der Keimblätter sichtbar wird. Aus hohlherzigen Saatgutpartien aufwachsende Erbsenbestände zeigen vielfach vermindertes Wachstum und Ertragseinbußen bis zu 30 oder 40 %. Das Auflaufverhalten wird durch einen in den befallenen Samen gebildeten Hemmstoff sowie die beschleunigte Verrottung hohlherziger Samen im Boden erheblich beeinträchtigt. Bodenbürtige Auflaufkrankheitserreger besiedeln befallene Samen wesentlich rascher als gesunde, da das Keimblattgewebe ein offensichtlich leicht aufschließbares Nährmedium zu sein scheint. Die Prädisposition der Samen für die später sichtbar werdende Hohlherzigkeit findet in einer etwa 10 Tage dauernden Periode nach Beginn des Hülsenschrumpfens statt. Hohe Luft- und Hülsentemperaturen wurden als auslösende Faktoren ermittelt. Sortentypische Widerstandsfähigkeit scheint nicht zu existieren, jedoch schwankt die Befallshöhe bei einer Sorte je nach Vermehrungsort und Erntebedingungen. Eine im Rahmen der Prüfung von Handelssaatgutpartien vorzunehmende Ermittlung des Hohlherzigkeitsbefalls erscheint wünschenswert.

Hollow heart or cavitation is a physiological disorder of pea seeds, which becomes apparent during water imbibition and germination in the central parts of the seed tissue as a more or less visible hollow at the inner surfaces of the cotyledons. The hollow offently shows traverse cracks. Field plots of peas which were grown from hollow hearted seeds showed a delayed growth rate and decreased yields of about 30 or 40 %. Germination and field emergence are decreased by a growth inhibitor in the hollow hearted seeds and by quick rotting of the cotyledons in the soil. In the · rotting process mostly soil borne pathogens are involved because the cotyledons from hollow heart seeds seem to be a good medium for those organisms. The seeds become predisposed for hollow heart during a 10 days period after the pods have started to wrinkle. High air and pod temperatures were stated as inducing factors. A varietal resistance against hollow heart doesn't exist. But there are great differences between seed lots of the same cultivar in depending on the seed producing area and harvesting conditions. For all seed lots which are going to be sold a hollow heart test together with the germination test seems to be desirable.

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