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Zur Bekämpfung der Erdbeer-Verticilliose durch Benomyl : 3. Mitteilung

Zugehörigkeit
Institut für Angewandte Botanik der Universität Hamburg
Müller, H. W. K.

1. Zur vorbeugenden Abwehr der Erdbeer-Verticilliose hat sich das Tauchen der pikierten Jungpflanzen (z. B. Sorte 'Gorella') mit Wurzeln und Laub in die 0,2 %ige (höchstens 0,3 %ige) Brühe (Suspension) eines systemischen Fungizids (z. B. Benomyl) während 15 bis 30 Minuten durch besseren Wuchs und höhere Ernteerträge im Vergleich zu unbehandelten Setzlingen bewährt. Das Angießen der Jungpflanzen nach dem Setzen mit 0,2- oder 0,3 %igen Brühen (1 l/lfd. m) von Benzimidazolen (Benomyl, Carbendazim, Carbendazo], Cypendazol) oder Thiophanaten (Methyl-Thiophanate) war ebenso erfolgreich. Dagegen befriedigte das Anstäuben des Pflanzlochs vor dem Setzen der Jungpflanzen mit der vergleichbaren Wirkstoffmenge von Benomyl oder Thiophanate-Methyl (bei 30 cm Pflanzabstand) nicht immer voll, wohl aber bei zehnfach erhöhter Wirkstoffmenge durch eine beachtliche Dauerwirkung. Dabei stellen sich allerdings Rentabilitätsund Rückstandsprobleme ein. 2. Bei stehenden Erdbeerkulturen kann die Bekämpfung - z. B. bei zweijähriger Kultur die notwendige zweite Behandlung nach der ersten Ernte - nur im Gießverfahren (Kleinanbau) mit 0,2- bis 0,3 %igen Brühen, 1 l/lfd. m, oder im Feldspritzverfahren (Erwerbsanbau) mit 0,4- bis 0,6 %igen Brühen, 5000 l/ha, mit Hilfe der 2- oder 3-Düsen-Gabel durchgeführt werden. 3. Die Rückstände in den Früchten hielten sich erwartungsgemäß, z. B. im Tauch-, Gieß- und Pflanzlochstäubeverfahren mit Carbendazim, nach zehnmonatiger Karenz bis zur ersten oder zweiten Ernte meist unter der nachweisbaren Grenze von 0, 1 ppm BMC wie bei unbehandelten Pflanzen oder erreichten höchstens 0,15 ppm. Nur das Angießen im April oder Mai, kurz vor der Ernte, ergab höhere Rückstände, die aber noch weit unter dem duldbaren Höchstmengenwert von 1,5 ppm BMC lagen. 4. Eine Resistenzbildung des Verticillium-Pilzes gegen das eingesetzte Benomyl konnte trotz mehrfacher Passagen desselben Pilzstammes durch mit steigenden Konzentrationen behandelte Testpflanzen während zwei Jahren nicht beobachtet werden. 5. Neue deutsche Erdbeersorten zeigten Resistenzunterschiede von hochresistent bis hochanfällig und reagierten auf die Bodenbehandlung (0,3 % Benomyl) mit entsprechend höheren Ernten. Dadurch wurde der Bedarf an der oben aufgezeigten, praktisch brauchbaren, vorbeugenden Bekämpfung der Erdbeer-Verticilliose erneut demonstriert.

1. Preventive control of Verlicillium wilt in strawberry (for example variety 'Gorella') by dipping runners (root and foliage) in benomyl 0,2 % (at most 0,3 %) during 15-30 minutes has been proved to be very effective. The yield of treated runners was three times higher than in the control. After planting soil drench with benzimidazol (benomyl or carbendazol or carbendazim or cypendazol) or thiophanate (thiophanate-methyl) 0,2 or 0,3 %, 1 l per l m row, gave likewise an effective control and good yield. Dusting of the plant hole (3 per l m) with 0,6 g w. p. gave mostly smaller yield, but the best one in the second year if ten times higher amounts of benomyl (6 g per hole) are used compared with the needed material for soil drenching with benomyl 0,2 %. Unfortunately, in this case problems of rentability and toxic residues are objected. 2. In the second year of cultivation the effect of plant dipping or soil drenching is lowered and treatment has to be repeated a) in small private cultivation by watering (pot) with suspensions of 0,2-0,3 %, 1 l/l m, b) in commercial plantations by spraying with suspensions of 0,2-0,3 %, 10000 l/ha, or 0,4-0,6 %, 5000 l/ha, with 2- or 3-nozzles fork. 3. Taxie residues in the fruits ten months after treatment with carbendazol (runner dip, soil drench, plant hole dusl) has been very low (BMC 0,1-0,15 ppm) under the tolerable level of 1,5 ppm. 4. Isolates of Verticillium dahliae after two years passages through two testplants artificially inoculated and treated by soil drenching with different high concentrations of benomyl suspensions were still intolerant of benomyl. 5. New German varieties of strawberry were still very different susceptible for Verlicillium attack and responded to the soil drench with benomyl 0,3 % by corresponding higher yield. So, the need of the above proved practical control measures against Verticillium wilt is again demonstrated.

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