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Über das natürliche Vorkommen von Bacillus thuringiensis in Getreide und Getreideprodukten im Hinblick auf eine mikrobiologische Bekämpfung von Mehlmotten (Phycitidae) im Vorratsschutz

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für biologische Schädlingsbekämpfung, Darmstadt
Krieg, A.

Zur Bekämpfung von Mehlmotten (Phycitidae, Lep.) in Getreidelägern stellt Bacillus thuringiensis eine Alternative zu chemischen Insektiziden dar. Hygienische Bedenken gegen eine derartige Anwendung mögen von der Überzeugung getragen sein, daß jede mikrobielle Kontamination von Lebensmitteln so klein wie möglich gehalten werden sollte. Entsprechende Vorbehalte sind jedoch nur dann überzeugend, wenn durch eine mikrobiologische Behandlung die Zahl von relevanten Mikroorganismen unvertretbar stark erhöht wird. - Befunde über die natürliche Kontamination von Getreide und Getreideprodukten sind daher für lebensmittelhygienische Überlegungen wichtig. Nach unseren Ergebnissen lag die Kontaminationsrate bei einheimischem Getreide zwischen 3,6 x 105 und 2,4 X 107 Bakterien/g und bei einheimischen Getreideprodukten zwischen 0,6 X 105 Bakterien/g Weizenmehl als Minimum und 1,1 X 1,08 Bakterien/g Roggenkleie als Maximum. Der Anteil an Sporenbildnern beträgt dabei meist weniger als 1 %. Bei Weizenmehl aus Ägypten mit einer Keimzahl von 1,9 X 106 Bakterien/g lag derSporenbildneranteil wesentlich höher und erreichte 10 %. Neben B. cereus wurde auch B. thudngiensis aus Getreideprodukten isoliert. -Eine Kalkulation über die Beeinflussung des Kontaminationsgrades von Getreideprodukten infolge einer Behandlung von lagerndem Getreide mit B. thuringiensis wird vorgelegt, und die lebensmittelhygienischen Konsequenzen einer solchen Anwendung werden diskutiert sowie Methoden zur Reduzierung des Gehaltes an lebenden Sporen in bestimmten Getreideprodukten erwähnt.

The application of Bacillus thuringiensis is a useful alternative to chemical insecticides for control of lepidopterous pests (Phyciticiae)in stored grain. The discussion on the microbial control in this area mav be influenced by the statement that any contamination of food has to be minimized. However, problems may only arise if the number of relevant microorganisms is increased in a disproportionate manner. Therefore data on the natural contamination rate of cereals may be helpful for safety considerations. Our results revealed a contamination rate of native cereals {samples from the Federal Republic of Germany) of about 3,6 x 105 to 2,4 X 107 bacteria/g grain and about 0,6 X 105 to 1,1 X 1,08 bacteria/g grain products: of which the percentage of spore-formers was lower than 1 per cent. In wheat flour from Egypt with a contamination rate of 1,9 X 106 bacteria/g, the percentage of spare formers was higher and reached 10 per cent. Besides B. cereus also B. thuringiensis could be isolated from grain products. - A calculation is submitted on the influence of one application of B. thuringiensis to stored grain on the contamination level of grain products. Safety aspects of an application of B. thuringiensis on grain under warehouse conditions are discussed as well as methods mentioned which are useful to reduce the active spare content of special grain products.

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