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Veröffentlicht

Bewertung von Baumschäden nach lnjektionsbehandlung

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz im Forst
Wichmann, Christiane;
GND
1058985183
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz im Forst
Wulf, Alfred;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz im Forst
Kehr, Rolf

In jüngster Zeit werden Injektionsverfahren propagiert, um wasserlösliche Pflanzenschutzwirkstoffe gezielt in den Stamm lebender Bäume einzubringen. Den Vorteilen wie geringer Anwender- und Umweltgefährdung stehen auch Nachteile gegenüber, so z.B. die Entstehung einer Wunde im Rindenmantel und im Bereich des funktionalen Splints. Um die Auswirkungen eines in der Schweiz hergestellten Injektionsgerätes zu ermitteln, wurden 46 Bäume zwölf forstlich wichtiger Arten während des Frühjahrs im unteren Stammbereich durch Injektionen verwundet. Untersucht wurden nach einer Vegetationsperiode die holzbiologischen Auswirkungen und die mikrobielle Besiedlung des Wund- und Verfärbungsbereichs. Es zeigte sich, daß eine Injektionsbehandlung je nach Baumart und Vitalität des Einzelbaumes mehr oder weniger starke Rinden- und Holzrisse, Nekrosen von Rinde und Kambium sowie vorwiegend axial verlaufende Holzverfärbungen auslöst. Nach einem halben Jahr waren der Wundbereich und das verfärbte Holz von einer Vielzahl von Pilzen besiedelt, überwiegend Ascomyceten und Deuteromyceten. Einige der festgestellten Arten sind in der Lage, eine Moderfäule zu verursachen, jedoch wurden nur in wenigen Fällen ausgesprochene Fäule-Erreger festgestellt. Aufgrund der teilweise schwerwiegenden Kambiumnekrosen sowie der wertmindernden Holzreaktionen, die sich bei wiederholter Behandlung desselben Baumes noch verstärken würden, kann die Injektionsbehandlung für den forstlichen Bereich nicht empfohlen werden. Auch an Straßen- und Parkbäumen werden unter Abwägung von Nutzen und Risiko unter derzeitigen Verhältnissen im Rahmen des Pflanzenschutzes kaum Anwendungsmöglichkeiten des untersuchten Gerätes gesehen.

Tree injections are increasingly being used in order to introduce systemic plant protection agents into tbe sap stream of trees. Besides having advantages, such as safe application, there are also disadvantages, especially wounding of bark and sapwood. In order to test the effects of a Swiss-made injection apparatus, 46 trees of 12 important forest species were injected in the lower trunk during spring. After one growing season, the tree reactions and microbial colonization of the affected tissues were registered. lt was demonstrated that an injection treatment can cause bark and wood cracks, necroses of bark and cambium and mainly longitudinal discoloration of the wood, depending on the tree species and individual vigour. After six months, the wound region and discolored wood was colonized by a number of fungal species, mainly ascomycetes and deuteromycetes, some of them being able to cause soft-rot. Due to extensive necrosis and discoloration and therefore loss in timber value, which would be aggravated by successive treatments, this injection method cannot be recommended for forest trees. Taking into account the benefits, risks and possible fields of application, the method is, at present, also not judged suitable for urban trees.

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