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Untersuchungen zur Pflanzenschutzmittelanwendung in Kleingärten der ehemaligen DDR

Zugehörigkeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeitsmedizin, Greifswald
Krüger, E.;
Zugehörigkeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeitsmedizin, Greifswald
Rassmus, Simone

Zur Beurteilung der Situation der Pflanzenschutzmittelanwendung in Kleingärten der ehemaligen DDR wurden Befragungen von 62 Kleingärtnern zum Anwendungsumfang, zur Applikation, zur Einhaltung der Anwendervorschriften, zu Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und zu gesundheitlichen Problemen nach Pflanzenschutzmittelkontakt durchgeführt. Es zeigte sich, daß der überwiegende Teil der Kleingärtner (97 %) Pflanzenschutzmittel anwendete und die notwendigen Kenntnisse über Pflanzenschutzmittel nicht ausreichend waren. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Pflanzenschutzmittelkontakt konnten nicht festgestellt werden. Bei 42 Kleingärtnern wurden Untersuchungen zur dermalen Exposition nach der Pad-Methode vorgenommen. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (Parathionmethyl, Dimethoat) konnten bei dem überwiegenden Teil der Kleingärtner nach Applikationsarbeiten unter der Arbeitsbekleidung nachgewiesen werden, die im Vergleich mit den entsprechenden tolerierbaren dermalen Expositionswerten (Dtol) zum Teil ein Risiko bedeuteten. Da die Ausbringung der Pflanzenschutzmittel ohne Mund- und Atemschutz erfolgte, wurden bei 18 Kleingärtnern Mundspeicheluntersuchungen auf Parathionmethylrückstände und pH-Wert-Veränderungen in orientierenden Tests vorgenommen. Die Rückstandsmengen und pH-Veränderungen waren sehr gering. Letztlich wurden zur Abschätzung der tatsächlichen Pflanzenschutzmittelaufnahme in den Körper bei 10 Probanden Serumcholinesteraseaktivitätsbestimmungen durchgeführt. Die Aktivitätsveränderungen lagen im wesentlichen im Grenzbereich aufgrund der sehr kurzen Expositionszeiten. Schlußfolgerungen zum bestimmungsgemäßen Umgang der Kleingärtner mit Pflanzenschutzmittelpräparaten wurden gezogen.

Investigations were carried out in small gardeners about situation of use plant protection products in allotments in the former GDR. Applicators in allotments were questioned about use problems during work with pesticides. 97 percent of the small gardeners used plant protection products in allotments. Health effects were not established after application. Dermal exposure to pesticides parathionmethyl and dimethoate were measured by pad-method. The residues of plant protection products on body surface were dependent on use of work clothes and kind of pesticides. Values of "Wofatox Staub" and "Bi 58 EC" on body surface were higher than tolerable daily exposure Dtol of these pesticides. The pH values of saliva were measured after "Wofatox Staub" application in 18 small gardeners. Small differences were found compared to preexposure. Serumcholinesterase activity was determinated from 10 small gardeners before and after application of plant protection products. In these cases the values were in range of normal in comparison with preexposure values. Conclusions were deduced for riskless handling with pesticides.

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