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Quantifizierung der Eintragspfade für Pflanzenschutzmittel in ein kleines Fließgewässer

Zugehörigkeit
Institut für Landeskultur der Justus-Liebig-Universität Gießen
Fischer, Peter;
Zugehörigkeit
Fachgebiet Ökologische Chemie und Ökotoxikologie der Universität - GH Kassel
Burhenne, Jürgen;
Zugehörigkeit
Institut für Landeskultur der Justus-Liebig-Universität Gießen
Bach, Martin;
Zugehörigkeit
Fachgebiet Ökologische Chemie und Ökotoxikologie der Universität - GH Kassel
Spiteller, Michael;
Zugehörigkeit
Institut für Landeskultur der Justus-Liebig-Universität Gießen
Frede, Hans-Georg

Innerhalb eines sechswöchigen Monitorings wurde im Frühjahr 1994 die Herbizidbelastung in einem kleinen Fließgewässer im hessischen Mittelgebirgsraum gemessen und nach Eintragspfaden aufgeschlüsselt. Dabei sind während des Untersuchungszeitraumes die Getreideherbizide Isoproturon, Mecoprop und Dichlorprop, sowie das überwiegend außerlandwirtschaftlich verwendete Totalherbizid Diuron in hohen Konzentrationen nachgewiesen worden. Atrazin und Simazin traten demgegenüber nur in Spuren auf. Bei der Bilanzierung nach Eintragspfaden stellte sich heraus, daß während der Meßperiode der weitaus größte Teil der erfaßten Wirkstoffmengen über die kommunale Kläranlage ins Gewässer eingetragen wurde. Applikationseinträge waren dagegen kaum festzustellen. Indirekte Eintragspfade wie Oberflächenabfluß, Drainagen, Interflow oder Grundwasser spielten für die Gesamtbelastung ebenfalls nur eine geringe Rolle. Effektive Maßnahmen zur Verminderung der Pflanzenschutzmittel (PSM-)Gehalte in Oberflächengewässern dürfen deshalb nicht auf der Fläche ansetzen, sondern sollten, beispielsweise in Form von Beratungs- und Fortbildungsmaßnahmen, auf eine Änderung der Verhaltensmuster beim Umgang mit PSM auf Hofflächen landwirtschaftlicher Betriebe hinwirken.

Within a six-week monitoring in spring 1994, the herbicide contamination of a small warerbody in the Hessian low mountain area was measured and classified according to input pathways. During the test period, high concentrations of the grain herbicides isoproturon, mecoprop and dichlorprop as well as of the total herbicide diuron which is mainly used outside of agriculture were detennined. In contrast, only rraces of atrazine and si mazine were found. The balancing according to entrance pathways showed that, during the measuring period, the majoriry of the substances entered the water via the local sewage plant. In contrast, inputs from application were hardly discovered. Indirect entrance pathways like surface runoff, subsurface drainage, interflow or ground water were also of minor importance for total contamination. Therefore, effective measures to reduce the pesticide contents in surface waters should not concentrate on the area but aim at a change in behaviour patterns wi th regard to the use of pesticides on fannyards for example by means of advisory and training schemes.

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