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Schäden durch Wildgänse auf landwirtschaftlich genutzten Flächen - Ergebnisse einer Umfrage

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Nematologie und Wirbeltierkunde
Gemmeke, Hubert

Landwirte sind zunehmend besorgt über Schäden an landwirtschaftliche Kulturen durch Gänse, Enten und Schwäne, deren Bestände in den Rast- und Überwinterungsgebieten in Deutschland stark zugenommen haben. Betroffen sind vor allem Gebiete in Nord- und Ostdeutschland, wo jährlich bis zu l Mio. arktische Gänse und Enten rasten und überwintern. Die Landwirte fordern für Ernteverluste Ausgleichszahlungen oder eine starke Reduzierung der Bestände, z. B. durch eine intensive Bejagung. Vertreter des Naturschutzes halten die von den Landwirten geschätzten Schäden für übertrieben und lehnen deshalb die Forderung der Jäger nach einer stärkeren Bejagung der Gänse ab. Auf Grund der kontrovers und teilweise unsachlich geführten Diskussion über Höhe und Ausmaß der Schäden hat die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft eine Umfrage *) Enten, Schwäne inbegriffen bei den verantwortlichen Dienststellen der Landwirtschaftsministerien der Bundesländer über gemeldete Gänseschäden durchgeführt. Nach Angaben der Sachbearbeiter schwanken die Schäden von Jahr zu Jahr beträchtlich. Im Jahre 1994/95 wurden fast 60 000 ha Wintergetreide und Raps geschädigt. Der geschätzte Schaden lag bei ca. 50 Mio. DM. Da die Schadensschätzungen größtenteils von den Landwirten selbst durchgeführt wurden, sind die Angaben nach Meinung der Sachbearbeiter um mindestens 30 % überhöht. Zur Beilegung der Meinungsverschiedenheiten ist deshalb eine objektive Schadenserfassung dringend erforderlich.

Farmers show growing concern about damage to cultivated plants caused by geese, ducks and swans, numbers of which have increased considerably in the wintering sites in Germany. Areas in North and East Germany are mainly affected, where up to 1 million arctic geese and ducks are wintering every year. Farmers claim financial compensation for crop losses or a substantial reduction of geese populations, e.g. by hunting. Advocates of nature conservation suspect that damage assessment done by the farmers overestimates real numbers and they disapprove the hunting for geese. The controversial discussion about the extent of damage gave cause for a survey on geese damage reported to the ministries of agriculture of Germany carried out by the Federal Biological Research Centre for Agriculture and Forestry. According to these authorities the damage is very variable from year to year. In 1994/95 nearly 60 000 ha of winter cereals and winter rape were damaged with an estimated loss of approximately 50 million DM. As damage was estimated mainly by the farmers themselves the experts of the ministries believe that damage is overestimated by at least 30 %. To overcome the disagreement a reliable assessment is urgently needed.

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