Artikel CC BY 4.0
referiert
Veröffentlicht

Erprobung eines flexiblen Schwellenwertkonzepts für Getreideblattläuse an Winterweizen unter Berücksichtigung der natürlichen Gegenspieler

Zugehörigkeit
CMA, Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, Bonn
Rappaport, Verena;
GND
1059148404
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für integrierten Pflanzenschutz
Freier, Bernd

Das bisherige bewährte Schwellenwertkonzept für die gezielte Bekämpfung von Getreideblattläusen an Winterweizen basiert auf einer Befallserhebung zur Zeit der ausklingenden Blüte. Die Bekämpfungsschwelle von 3 bis 5 Blattläusen/ Ähre und Fahnenblatt berücksichtigt, dass in der Regel der Befall in der Folgezeit deutlich zunimmt und bei Überschreiten dieser Schwelle Ertragsverluste entstehen. Das hier erprobte flexible Schwellenwertkonzept berücksichtigt unterschiedliche Befallstrends infolge verschiedener Einflüsse, insbesondere der Nützlinge. Deshalb wurde der Schwellenwert auf einen Bereich von l bis 10 Blattläusen/ Ähre und Fahnenblatt erweitert. Die Erprobung des flexiblen Konzepts erfolgte 1994 bis 1996 an 4 Standorten (Fläming, Westfalen, Magdeburger Börde, Mitteldeutsches Trockengebiet) auf der Grundlage eines Szenariokataloges und unter Einbeziehung von wöchentlichen Erhebungen zur Abundanzdynamik der Blattläuse und Antagonisten. Während mit den einfachen Schwellenwerten in den 11 untersuchten Fällen 2 Fehleinschätzungen erfolgten (eine gegen und eine für eine chemische Bekämpfung), wurden mit dem flexiblen Schwellenwertkonzept immer richtige Entscheidungen getroffen. Allerdings kam es lediglich in 2 Fällen zu einem Blattlausbefall oberhalb der Schadensschwelle und nur einmal oberhalb der wirtschaftlichen Schadensschwelle. Das Schwellenwertmodell wurde mit 5 Landwirten erfolgreich erprobt. Auf der Grundlage der 3-jährigen Untersuchungen und Erfahrungen wurde das methodische Konzept für die Landwirte weiter vereinfacht. Es sieht vor, dass neben einer Linienbonitur auch eine Bewertung des Auftretens von Blattlausprädatoren mittels Zählrahmen erfolgt. Dieser flexible Ansatz ist aus der Sicht des integrierten Pflanzenschutzes sehr zu begrüßen, wird aber aufgrund des erhöhten Aufwands und der relativ geringen Aussicht, daraus einen ökonomischen Nutzen zu ziehen, nur schwer Eingang in die Praxis finden.

The present reliable threshold model for cereal aphid control in winter wheat is based on an infestation monitoring during the end of flowering. The control threshold of 3 to 5 aphids per ear and flag leaf considers that generally the infestation evidently in- creases in the following and the exceeding of this threshold causes yield losses. In the present study, a flexible threshold model was used that considers different infestation trends due to various influences, in particular by beneficials. Therefore, the threshold was extended to a range from one to ten aphids per ear and flag leaf. The flexible model was tested in four locations in Germany (Flaeming, Westfalen, Magdeburger Boerde, Mitteldeutsches Trockengebiet) in 1994 to 1996 using a scenario catalogue and making weekly countings on the density dynamics of aphids and their natural enemies. While using simple threshold led to two miscalculations ( one against and one in favour of a chemical control measure) in the 11 investigated fields, the application of the flexible threshold model led to right decisions in all cases. However, the aphid density increased over the injury level in only two cases, and over the economic threshold in only one case. Farmers in all five locations successfully tested the flexible threshold model. On the base of the investigations and experience over three seasons, the methodological conception was simplified for use by farmers. lt provides for both a counting in a line to the field centre and assessments of the occurrance of aphid predators by means of a l-m2 counting frame. The flexible approach is very appropriate with regard to integrated plant protection, but, it won't be easily implemented in practise because of the special handling and low expectation of an economic effect.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung: