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Veröffentlicht

Bewuchsentwicklung und Bildung typischer Pflanzenbestände auf Gleisanlagen

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, lnstitut für Unkrautforschung
Eggers, Thomas;
GND
1058931350
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, lnstitut für Unkrautforschung
Zwerger, Peter;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, lnstitut für Unkrautforschung
Aderhold, Dirk

Fehlender Grundwasseranschluss durch mangelnde Kapillarität und äußerst geringe Wasserspeicherung aufgrund fehlenden Feinmaterials machen den Gleiskörper zu einem extrem trockenen Standort. Auf Dauerparzellen auf 10 Streckenabschnitten der Deutschen Bahn wurden von 1990 bis 1994 insgesamt 187 Arten festgestellt, davon traten 166 auf dem Randweg, 113 in der Schotterflanke und 84 Arten im Gleisrost auf. Ausdauernde Pflanzen stellten mit rund 56 % den größten Teil der Vegetation. Diese sind dem Extremstandort der Gleise durch Bewurzeluno in größerer Tiefe, Wurzelbrut, Ausbreitung mittels Rhizomen oder Stolonen, auch Horstbildung gut angepasst. Rund 27 % der Arten waren einjährig; sie gelangen über den Eintrag von Samen in den Gleisbereich und können sich dort dank hoher Samenproduktion ausbreiten. Zweijährige Arten hatten nur einen unteroeordneten Anteil von ca. 2 %. Bei den Holzgewächsen (Ant~il: 15 %) spielen sowohl der Sameneintrag durch Wind als auch das Einwachsen aus angrenzenden Böschungen oder Rainen in den Gleisbereich eine Rolle. Die Differenzierung des Bewuchses auf Randweg, Schotterflanke und Gleisrost wurde nach dem Deckungsgrad von ~ 5 % analysiert: Mit diesem höheren Deckungsgrad wurden 38 Arten auf dem Randweg, 11 Arten in der Schotterflanke und nur 1 Art im Gleisrost gefunden, darin spiegeln sich die Lebensbedingungen in dem jeweiligen Teil des Gleisbereichs wider. Sowohl die Nährstoff- und Wasserverhältnisse als auch die Störungen durch den Zugverkehr lassen auf stark befahrenen Strecken auch ohne Bekämpfungsmaßnahmen im Gleisrost keinen massiven Aufwuchs zu.

The ballast of rai lway tracks, due to missing contact to groundwater, and due to the lack of fine particles or organic matter, is an extremely dry habitat. The vegetation on permanent plots at 10 places on railroads of the German Rail was analyzed between 1990 and 1994, and 187 vascular plant species were found in toto, 84 species on the ballast between the sleepers, 113 on the flank of the ballast, and 166 species on the foot path of the cess. The major part of the vegetation was formed by perennials, woody plants excl., (56 % of the total number of species) which are well adapted to this habitat by deep rooting, adventive bud formation and spread by rhizomes and stolons. Some 27 % of the species were annuals spreading by high seed production. Biennials were of minor importance (ca. 2 %). Woody plant species (15 % of the species) are invading the track formation by anemochore seeds or by rooting from the railway verges. The numbers of species covering at least 5 % of the ground, differed as follows : 38 species on the cess path, 11 species on the flank of the ballast, and only 1 species between the sleepers, thus reflecting the differing growing conditions in the respective parts of the track formation. The lack of nutritions and the water stress as well as the permanent disturbance by heavy traffic do not permit any substantial development of vegetation on the ballast of the track bed, even when refraining from applying herbicides.

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