Forschungsprojekt zur Geschichte der Universität Greifswald im Nationalsozialismus

Die Universität Greifswald stand in der Zeit des Nationalsozialismus vor der Herausforderung, sich den Gegebenheiten der Diktatur anzupassen. Bei diesem Transformationsprozess entwickelte sie sich zu einer Institution, die nationalsozialistische Ideologie lehrte, in die Rüstungsforschung eingebunden war und sich an nationalsozialistischem Unrecht beteiligte. Sie wurde so, wie Pommerns Gauleiter und Oberpräsident Franz Schwede-Coburg (1888–1960) konstatierte, zu einem „wertvollen Instrument“ des NS-Regimes. In der ca. 900-seitigen Monographie „Ein wertvolles Instrument. Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus“ von Dr. Henrik Eberle (Universität Halle) ist der aktuellen Erkenntnisstand zur Universitätsgeschichte zwischen 1933 und 1945 dokumentiert. Zwei Dozenten der Universität, Gottfried Pyl (1897–1956) und Heinz Röhrer (1905–1992) waren an der Entwicklung eines waffenfähigen Erregers beteiligt, der Maul- und Klauenseuche bei Rindern hervorrief. Sie gehörten zu einer 1942 in der Forschungsanstalt auf der Insel Riems gebildeten Arbeitsgruppe. Geleitet wurde die Forschungsanstalt von dem Honorarprofessor der Universität Otto Waldmann (1885–1955) Dieser Biokampfstoff wurde auf einer Insel im Peipussee getestet und sollte auf der britischen Insel eingesetzt werden. Ein weiterentwickeltes Trockenpräparat sollte 1944 auf dem Testfeld B im Osten erprobt werden, wozu es durch die sowjetische Offensive nicht mehr kam.

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