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Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis Motschulsky) - ein neues Risiko für den Baumbestand  : Diskussionsbeiträge und Erkenntnisse aus dem Symposium am 22. und 23. Mai 2002 in der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Braunschweig

GND
1058982923
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Institut für Pflanzenschutz im Forst, Braunschweig, Deutschland
Berendes, Karl-Heinz;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Institut für Pflanzenschutz im Forst, Braunschweig, Deutschland
Pehl, Leo

Vom r n stitut für Pflanzenschutz im Forst wurde unter Mitwirkung der Abteilung Pflanzengesundheit im Mai 2002 ein Symposium mit dem Thema „Der Asiatische Laubholzbockkäfer - ein neues Risiko für den Baumbestand" durchgeführt. Anlass war der Erstnachweis des Quarantäneschädlings für Europa in Österreich, nahe der bundesdeutschen Grenze. Insgesamt 60 Wissenschaftler und Vertreter von Behörden aus dem In- und Ausland (USA, China, Österreich) nahmen an der Veranstaltung teil. Die Referenten vermittelten ein Bild über die Befallssituation und das Schadensausmaß durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer in China, seinem natürlichen Verbreitungsgebiet, und in den Ländern USA und Österreich, in die das Schadinsekt eingeschleppt wurde. Darüber hinaus wurde zu den Themen Diagnose, Risikoanalyse/Schadenspotential in Europa und Monitoringbzw. Bekämpfungsmöglichkeiten referiert. In den verschiedenen Diskussionsrunden kam es zu einem regen Erfahrungsaustausch, wobei der Schwerpunkt auf den Möglichkeiten zur Verhinderung einer Einschleppung und der direkten Bekämpfung des Schadinsektes lag. Die Gefahr einer Einschleppung des Schädlings wurde vor dem Hintergrund des zunehmenden Handels mit Asien bei steigender Zunahme von Holzverpackungen als sehr ernst eingestuft. Übereinstimmung unter den Experten bestand auch in der Bewertung, dass die zum Wirtsspektrum zählenden Laubbäume in Deutschland bzw. Europa im Falle einer Einschleppung akut bedroht seien und erhebliche Schäden zu erwarten wären. Dies wurde rnit einer weitgehenden Kongrnenz der klimatischen Entwicklungsbedingungen des Käfers in Mitteleuropa bei gleichzeitigem Mangel an geeigneten Gegenspielern begründet. Aus diesen Ein.schützungen wurde die Notwendigkeit abgeleitet. Anforderungen und Wachsamkeit im Rahmen der Quarantäne zu erhöhen. Der jüngst verabschiedete internationale Standard für Holzverpackungen zielt in diese Richtung. Zusätzlich wurden die Pflanzenschutzdienste der Länder angehalten, ein Monitoring i1n öffentlichen Grün, angrenzenden Waldstandorten und an Risikoorten wie z. B. Einlass-Stellen (See- und Flughäfen) durchzuführen. In Analogie zu den Erfahrungen in Nordamerika ist prünär ein Befall des Baumbestandes im öffentlichen Grün zu erwarten. Ein Übergreifen auf Waldstandorte ist jedoch unbedingt zu vermeiden, da eine vollstiindige Ausrottung des Schädlings dort kaum mehr zu realisieren ist. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr der Verbreitung des Käfers im Falle einer Einschleppung wurde auch im Handel mit Baumschulgehölzen gesehen. Die rechtzeitige Früherkennung des Schädlings wurde deshalb als besonders wichtig erachtet. Zur aktiven Unterstützung der zuständigen Stellen wurde in diesem Zusammenhang von der BBA ein Faltblatt mit Informationen zur Diagnose und Biologie des meldepflichtigen Quarantäneschädlings herausgegeben

In May 2002 the Institute for Plant Protection in Forests and the Department for National and International Plant Health held a symposium on the topic "The Asian Long-Horned Beetle (Anoplophoru glabripennis Motschulsky) - a new risk to tree". The first European occurrence of this quarantine pest in Austria, near the Germ<rn borcler, provided the impetus for the symposium. Sixty scientists and reprcsentatives of various agencies from Germany ancl abroad (USA, People ·s Rcpublic of China, Austria) attended the meeting. The speakers gave an overview of the infestation am! damage caused by the Asian Long-Hornecl Bectle both in China, its natural distribution area, as well as in the USA and Austria, where the insect was introduced. The topics diagnosis, risk analysis, damage potential in Europe in addition to monitoring and control possibilities were also treated. Several rounds of discussion enabled the speakers to exchange their experience and knowleclge, with a focus on the prevention of further introductions and direct control measures. In light of the increasing trade with the Far East in combination with the increasing use of wooden transport and packing material, the danger of introducing the pest was regarded as very high. The experts agreed that the introduction of the pest would pose a serious threat and cause considerable damage to the deciduous host tree species in Germany and Europe. This was explained by the largely similar climatic conditions for development of the beetle in Europe in combination with a lack of natural enemies. These assessments showed that quarantine requirements ancl monitoring measures must be tightened. The recently passed international standard for solid wood packing material is a step in this direction. In addition, it was recommended that the state plant protection services carry out monitoring measures in urban areas, urban forests and high-risk areas such as airports and ports. In line with the experience in North America, primarily trees in urban areas are in danger of becoming infested. The spread of the pest into forests must be prcvented at all costs since a complete eradication of the insect is hardly possible there. The trade with !arge nursery trees was seen as a risk which is not to be underestimated. Therefore, the early dctection of the pest is especially important in case of an accidental introduction. In order to actively support the agencies responsible for inspection and monitoring, a leaflet with information on the diagnosis and biology of this notifiable pest were produced.

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