Artikel CC BY 4.0
referiert
Veröffentlicht

Quaternäres Integriertes Pflanzenschutz-System für den Echten Mehltau der Zuckerrübe. : II. Prüfung von epidemieorientierten Bekämpfungsschwellen als Indikatoren des Fungizideinsatzes

Zugehörigkeit
Institut für Phytopathologie, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel
Wolf, Peter F. J.;
Zugehörigkeit
Institut für Phytopathologie, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel
Lenz, Ricarda;
Zugehörigkeit
Institut für Phytopathologie, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel
Baron, Katja;
Zugehörigkeit
Institut für Phytopathologie, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel
Verreet, Joseph-Alexander

Echter Mehltau, verursacht durch den Erreger Erysiphe betae (Vanha)Weltzien, stellt in deutschen Anbaugebieten eine bedeutende Blattkrankheit der Zuckerrübe dar. Der Erreger scheint eher an aride Klimazonen angepasst, wenngleich die Krankheit jedes Jahr auftritt; das Ausmaß des Befalls ist weitgehend bestimmt durch Faktoren der Witterung sowie der Sortenanfälligkeit. Neben Vorhersagen von Befallsbeginn und Verlusten ist die Evaluierung von epidemieorientierten Bekämpfungsschwellen ein wichtiger Bestandteil des Quaternären Integrierten Pflanzenschutz (IP)-Systems zur Kontrolle des Mehltaubefalls in Zuckerrüben. Zur Prüfung von Bekämpfungsschwellen wurden Feldversuche unter praxisgemäßen Bedingungen in Deutschland durchgeführt (n = 49), vorwiegend in Niedersachsen und Bayern. Den Bewertungen im Felde lagen jeweils randomisierte Blockanlagen zugrunde mit je vier Wiederholungen pro Prüfvariante. Ziel der Prüfungen war herauszufinden, wie sich die Effizienz von Fungizidbehandlungen relativ zum Fortschritt der Epidemie verhält. In die Untersuchungen waren daher frühe Behandlungen zum Beginn der Epidemie in einen Vergleich gestellt mit Applikationen zu sukzessive späteren Stadien der Krankheitsentwicklung. Darüber hinaus wurden die Analysen stets in Relation zu einer unbehandelten Kontrolle und einer Gesundvariante gestellt; letztere stellt die weitgehend krankheitsfreie Variante zur Fixierung des standörtlichen Ertragsoptimums dar, angelehnt an eine 3fache Applikation in 3-4wöchigem Intervall. Die Effekte der unterschiedlichen Terminierung von Behandlungen wurden anhand der Potentiale bezüglich der Krankheitskontrolle und Verlustminderung ermessen. Die Krankheit löst Verluste des Bereinigten Zuckerertrages von höchstens 10 bis 15% aus; dies unter der Bedingung eines frühen Epidemiebeginns im Zeitraum vor Beginn des Monats August. Die Krankheitskontrolle erreichte ihr Optimum bei Behandlungen während der Phase des Befallsbeginns. Dieses Ergebnis wurde bestärkt durch die höchst effektive Ertragsleistung einer derartigen Behandlungsterminierung. Folglich wurde als Bekämpfungsschwelle für eine Erstbehandlung das Stadium des Epidemiebeginns, nämlich eine Befallsfrequenz von 50% der Pflanzen, gewählt – mit anderen Worten, wenn jede 2. Pflanze Symptome des EchtenMehltaus aufweist. Alternativ kann dieses epidemiologische Stadium auch mittels der Befallsfrequenz der Blatter (n = 100, mittlerer Blattapparat) ausgedrückt werden. Als korrespondierender Wert ist ein Befallswert von 5% der Blätter ausgewiesen. Für eine Folgebehandlung, welche unter mitteleuropäischen Bedingungen nur in seltenen Fällen benötigt wird, kann ein Schwellenwert von 25% befallener Blätter gelten.

Powdery mildew, caused by Erysiphe betae (Vanha) Weltzien, may be assumed as an important leaf disease in sugar beet growing areas of Germany. Although the causal agent is mainly adapted to arid climatic zones, the disease is appearing every year, where the extent of infection is mainly dependent on weather conditions and susceptibility of cultivar. Next to the prediction of disease onset and loss prediction, the evaluation of epidemic oriented thresholds is a main part of the Quaternary IPM-concept to control powdery mildew in sugar beets. For evaluation of thresholds, field trials were conducted in Germany (n = 49), particularly in growing regions of Lower Saxonia and Bavaria. The field trials were arranged in randomized plot design with four replicates per treatment. The evaluation of treatments was aimed to pinpoint fungicide sprays most effective. Therefore efficacy of treatment timing was assessed in relation to the epidemic development. Comparison of treatments comprised fungicide sprays carried out from disease initiation till later stages of the epidemic. Additionally, the assessments were performed in relation to an untreated and a healthy control – the latter was three times treated according to a spray regime with three to four week intervals. The effect of different spraying timings was measured by the potential of disease and yield loss control. Loss of recoverable sugar yield was 10–15% at the maximum and occurred after early disease onset at the end of July resp. beginning of August. Disease control was most effective after timing of fungicide sprays during the period of disease initiation. This result was confirmed by loss reductions on the level of the healthy control. Thus, as a threshold for a first treatment, the stage of a 50% plant infection frequency is defined, or in other words, when every second plant is showing symptoms of powdery mildew. Thresholds may be expressed by corresponding frequency of leaf infection. Based on a sample of 100 leaves from the middle of the leaf mass, the threshold for a first treatment is equal with a leaf infection frequency of 5%. According to this method of disease scoring, the threshold for a following treatment is 25% infected leaves. Only in case of epidemic onset during July, a following treatment may be necessary.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung: