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Möglichkeiten zum biologischen Schutz von Nadelholz vor Stamm- und Schnittholzbläue

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz im Forst
Ernst, Eva;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz im Forst
Kehr, Rolf;
Zugehörigkeit
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger (IHK Osnabrück-Emsland) für Holz und Holzschutz
Müller, Johann;
GND
1058985183
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz im Forst
Wulf, Alfred

Es wird über Versuche zum biologischen Schutz von Kiefernholz vor Verblauung berichtet. Entrindetes, während der Vegetationszeit gefälltes Rundholz sowie frisch eingeschnittene Brettware kamen zum Einsatz. Die Versuche wurden mit pigmentlosen Stämmen des Bläuepilzes Ophiostonia piliferum durchgeführt, indem eine Sprühbehandlung verschiedener Formulierungen erfolgte. Zum Vergleich wurden auch auf Bacillus subtilis und Gliocladium virens beruhende Präparate eingesetzt. Das Holz wurde nach der Applikation entweder im Freien oder unter Planen gelagert. Reisolationen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten aus dem Holz vorgenommen, und nach 10 bzw. 12 Wochen wurde das Ausmaß der Splintverblauung bestimmt. Der pigmentlose Stamm von O. piliferum wurde zu einem hohen Anteil aus den behandelten Varianten reisoliert, Bei den besten, im Freien gelagerten Rundholzvarianten konnte der farblose Pilz die Verblauung auf ca. 7 % gegenüber 74 % bei den Kontrollen reduzieren. Die Bi-subtilis- und G.-virens-Präparate zeigten hingegen keine Bläueschutzwirkung. Der biologische Schutz von Kiefernrund- und Schnittholz mittels farbloser Bläuepilze erscheint daher bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen prinzipiell möglich, ist aber derzeit aufgrund wirtschaftlicher und logistischer Erwägungen nur schwer in die Praxis umzusetzen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf technische, organisatorische und auch naturschutzrelevante Fragestellungen diskutiert.

The results of trials on the biological protection 01' Scots pine (PiIWS silvestris) wood from fungal blue stain are reported. Debarked Pine roundwood felled during the summer period was used, and trials were also carried out on freshly sawn pine boards. The tests were carried out with albino strains ofthe blue stain fungus Ophiostoma piliferum, which were applied by spraying various formulas at a concentration of 5 X 107 spores per m1. For comparison, cornmercially available preparations of Bacillus subtilis and Gliocladium virens were also employed. After application of test organisms, the wood was stored either under plastic tarpaulins or in the open. Reisolations of occurring organisms were conducted and the degree 01' blue stain in the sapwood was determined 10 weeks (boards) and 12 weeks (roundwood) after the onset. The albino strain of O. piliferum was recovered to a high degree from the treated variants. In the best roundwood variants, in which wood was stored in the open, the O. piliferum strain was able to reduce blueing to app. 7 % as opposed to 74 % in controls. B. subtilis and G. virens are apparently not suitable for reduction 01' blue stain. Under suitable circumstances, the biological protection of conifer round wood and especially boards using albino strains of blue stain fungi thus seems feasible, but currently economic and Iogistical limitations impede the practical application of the method. The results are discussed in the context of their technical, organisational and also conservation-oriented implications.

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