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GIS-gestützte Berechnung der Ausstattung von Agrarräumen mit naturnahen terrestrischen Biotopen auf der Basis der Gemeinden : 2. Ausgabe des Verzeichnisses der regionalisierten Kleinstrukturanteile

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Folgenabschätzung im Pflanzenschutz
Enzian, Siegfried;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Folgenabschätzung im Pflanzenschutz
Gutsche, Volkmar

Die Risikominderung zum Schutz des Naturhaushaltes beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann neben der Einhaltung von Mindestabständen oder der Verwendung abdriftmindernder Pflanzenschutztechnik auch die Nutzung des Erholungspotenzials von terrestrischen Biozönosen beinhalten. Voraussetzung für solche Wiedererholungsmechanismen ist die Ausstattung der Agrarlandschaft mit einem ausreichenden Anteil naturbetonter Biotope. Eine erste Methode, um auf der Basis digitaler Karten den Ausstattungsgrad einer Agrarlandschaft mit naturbetonten terrestrischen Habitaten zu bestimmen, wurde von GUTSCHE und ENZIAN (2002) beschrieben. Auf Grund von vielen Anregungen und Hinweisen wurde diese Methode zur Ermittlung der Kleinstrukturen überarbeitet und von der Naturraumbasis auf die kleinräumige Gemeindebasis umgestellt. Die hochauflösenden digitalen Karten aus dem Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem (ATKIS) wurden vor der neuen Berechnung aktualisiert, um mittels GIS die Ausstattung von Agrarlandschaften mit naturnahen Biotopen in 13813 Gemeinden zu ermitteln. Durch die Verwendung des neuen Datenmaterials konnten weitere naturnahe Biotope wie z. B. Verkehrsbegleitgrün oder Hecken an Verkehrswegen einbezogen werden. Es wurden linienförmige Biotope (Säume) mit einer Fläche von 2,14 Millionen Hektar (66,4 %) und flächenförmige Biotope mit 1,1 Millionen Hektar (33,6 %) errechnet, was einem Anteil von 22%aller Acker- und Sonderkulturflächen entspricht. Vonden linienförmigen Kleinstrukturen nehmen Hecken mit 42 % und Säume an Verkehrswegen mit 28 % den größten Anteil ein. Den Hauptteil (59 %) der flächenförmigen Kleinstrukturen bilden kleine Grünland- und Waldflächen bis zur Größe von einem Hektar. Bei der Bestimmung der notwendigen Mindestausstattung einer Agrarlandschaft mit naturnahen Biotopen wurden erstmalig regionalisierte Ergebnisse aus den NEPTUN-Erhebungen (RossBERG et al., 2002; ROSSBERG, 2003) verwendet. Infolge der Umstellung auf die Gemeindebasis musste auch die sigmoide Funktion zur Transformation der Pflanzenschutzintensität in die notwendige Mindestausstattung neu angepasst werden. Der mittlere Behandlungsindex der Agrarräume Deutschlands hat sich von 1,02 auf 2,9 erhöht. Diese Erhöhung hatte jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gesamtbilanz. So erfüllen 72,5 % der Agrarräume die Mindestausstattung. Der Erfüllungsgrad liegt somit um 5 % höher als bei der Berechnung auf Naturraumbasis.

The reduction of risks to protect natural resources from chemical pesticides may include minimum distances or drift-reducing application procedures but also the utilization of the recovery potential of terrestrial biocoenoses. Recovery mechanisms set in when an agricultural landscape has a sufficient percentage of close-to-nature biotopes. GUTSCHE and ENZIAN (2002) first described a method to identify the percentage of close-to-nature terrestrial habitats in alandscape on the basis of digital maps. As there were many hints, the method to identify small features was revised and converted from natural space basis to small feature community basis. Before recalculation, the high-resolving digital maps, which had been obtained from the Amtliches Topographisches Informationssystem (ATKIS, Official Topographie Cartographic Information System), were updated. The percentage of close-to-nature biotopes in agriculturallandscapes was then calculated for 13,813 communities. The use of new data allowed to include further close-to-nature biotopes like roadside green or hedges. The calculation gave linear biotopes (margins strips) of an area of 2.14 million hectares (66.4 %) and non-linear biotopes of 1.1 million hectares (33.6 %). They correspond to 22 % of all agriculturalland (without pastures). Among the linear small features hedgerows and road margins have the largest proportions with 42 % and 28 %, respectively. Among small site features, small meadows and forests up to 1 hectare rank first with 59 %. The needed minimum percentage of close-to-nature biotopes in an agriculturallandscape was identified using for the first time regionalized results from NEPTUN surveys (ROSSBERG et al., 2002; ROSSBERG, 2003). After conversion to community basis, the sigmoid function for transforming the application intensity also had to be adapted to the needed minimum percentage. The mean application index of agricultural spaces in Germany has increased from 1.02 to 2.9. The increase, however, does not have a significant influence on the overall balance. 72.5 % of all agricultural spaces reach the minimum percentage. This is 5% more compared to the calculation on the natural space basis.

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