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Regulierung von Nagetierpopulationen – Aktuelle Ansätze und Zukunftsaussichten

GND
122411307
Zugehörigkeit
Federal Biological Research Centre for Agriculture and Forestry, Institute for Nematology and Vertebrate Research
Jacob, Jens;
GND
1059386364
Zugehörigkeit
Federal Biological Research Centre for Agriculture and Forestry, Institute for Nematology and Vertebrate Research
Pelz, Hans-Joachim

Weltweit sind Nagetiere ein integraler Bestandteil von AgroÖkosystemen. Bei hohen Populationsdichten können manche Nagetierarten erhebliche Schäden wie Ernteausfall und Infrastrukturschäden hervorrufen sowie zu Gesundheitsrisiken und Problemen im Naturschutz führen. In Entwicklungsländern führen Schäden durch Nagerbefall für Bauern in Selbstversorgersystemen nicht selten zum finanziellen Ruin und verstellen für ganze Landstriche den Weg aus der Armut. Nagetierpopulationen werden, wenn sie überhand nehmen, in der Landwirtschaft meist mit Rodentiziden reguliert. Rodentizide können aber zu Risiken für Nichtzielarten, die Umwelt und den Menschen führen, insbesondere dann, wenn sie nicht entsprechend der Guten fachlichen Praxis eingesetzt werden. Nachhaltiges Nagermanagement stützt sich auf fundierte Kenntnisse biologischökologischer und agronomischer Zusammenhänge, auf Umweltbewusstsein und auf soziokulturelle Aspekte, die die Auswahl und Kombination von Managementtechniken maßgeblich beeinflussen. Diese Techniken beinhalten zum Beispiel die Minimierung von Nahrung und Refugien, Fallen- und Barrieresysteme, biologische Schädlingsregulation, Repellentien und die fachgerechte Anwendung von Rodentiziden zu bestimmten Zeiten in Schlüsselhabitaten. Das Entwickeln und Erproben optimaler Managementtechniken für die Regulierung von Nagerpopulationen erfordert einen hohen Forschungsaufwand. Beispiele aus verschiedenen Regionen zeigen, wie nachhaltiges Nagermanagement unter Einbeziehung optimierter konventioneller Verfahren in verschiedenen Landwirtschaftssystemen Nagetierschäden vermindert und zu Vorteilen für die Ökosystemgesundheit führt. Anwendungs- und Forschungsstrategien, die in Deutschland Anwendung finden können, werden vorgestellt und Forschungsprioritäten aufgezeigt.

Overabundant rodent populations are a worldwide problem causing losses in agriculture, damage to property, health risks and problems in conservation. In some regions, rodents can be an obstacle to attempts at alleviating poverty. Current management practices usually focus on culling animals. The use of poisons can pose a considerable threat to non-target species, the environment and humans. Ecologically-based rodent management seems to be an appropriate approach to manage overabundant rodents in agricultural systems by combining a variety of control measures such as minimizing food and refuge, trap barrier systems, biological control and the use of rodenticides at key times in key habitats. The selection of techniques is based on a sound understanding of ecological issues, agronomy, environmental awareness and socio-cultural considerations. Developing and testing pest rodent management techniques under field conditions requires high research effort. Ecologically-based rodent management and improved conventional methods can lead to substantial benefits for farmers and for ecosystem health in developed and developing countries. Management and research strategies that can be used in Germany are introduced and research priorities identified.

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