Rahmenbedingungen und Perspektiven im zukünftigen Pflanzenschutz

GND
132914891
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, Braunschweig, Deutschland
Wegener, Jens Karl

Obwohl sich die heutigen Pflanzenschutzgeräte auf einem hohen technischen Niveau befinden und aufgrund einer Vielzahl technischer Komponenten und Assistenzsysteme die Risiken für Fahrer, Nebenstehende, Anwohner, Verbraucher und die Umwelt auf ein Minimum reduziert wurden, befindet sich die gesellschaftliche Akzeptanz für den chemischen Pflanzenschutz auf einem Tiefpunkt. Vor diesem Hintergrund müssen neue Strategien – nicht nur für den Pflanzenschutz – sondern für die gesamte Pflanzenproduktion entwickelt werden. Ein Weg für ein neues Anbausystem ist „Spot Farming“. Bei diesem Ansatz werden alle verfügbaren Daten genutzt, um Pflanzen auf optimierte Weise den Umweltbedingungen zuzuordnen, um die Ressourcennutzung auf höchste Effizienz zu bringen und dadurch die Ziele einer nachhaltigen Intensivierung der Pflanzenproduktion zu erreichen. Dieser Ansatz ist jedoch mit den heutigen Maschinen aufgrund viel kleinerer Feldgrößen, amorpher Strukturen und größerer Pflanzenvielfalt nicht realisierbar. Darüber hinaus umfasst dieser Ansatz eine Einzelpflanzenbehandlung, was bedeutet, dass bei landwirtschaftlichen Prozessen viel mehr Präzision erforderlich ist, als wir heute vorfinden. Neue Aussaatmuster wie die Gleichstandsaat erfordern andere Sorteneigenschaften und bieten die Chance, Ertrag und Gesundheit auf den Feldern zu steigern. Methoden aus der Digitalisierung der Landwirtschaft sowie autonome Robotersysteme könnten die technischen Grundlagen für dieses neue Anbausystem bilden. Im Rahmen des Projekts „Mit autonomen Landmaschinen zu neuen Anbausystemen“ wurde die Machbarkeit des auf diversen Roboterkonzepten basierenden „Spot Farming“-Ansatzes unter pflanzenbaulichen, technischen und ökonomischen Gesichtspunkten bewertet. Spot Farming hat ein großes Potenzial, zu einer nachhaltigen Intensivierung der Pflanzenproduktion beizutragen und könnte gleichzeitig viele aktuell diskutierte Probleme in der Landwirtschaft lösen.

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