Einfluss von zwei Sulfonylharnstoff-Herbiziden und einem Vergleichsmittel auf mikrobielle Aktivitäten im Boden

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Unkrautforschung
Malkomes, Hans-Peter

Sulfonylharnstoffe stellen eine wichtige Gruppe neuerer Herbizidwirkstoffe, die bei Unkräutern als Acetolactatsynthasehemmer wirken. Obwohl viele der länger bekannten Wirkstoffe bereits ökotoxikologisch untersucht wurden, liegen über neuere Herbizide dieser Gruppe kaum Ergebnisse zur Wirkung auf Bodenmikroorganismen vor. Dies gilt auch für die Herbizide ‘Hoestar’ (Amidosulfuron) und ‘Pointer’ (Tribenuron). Aus diesem Grund wurden die beiden Herbizide sowie ein wegen seiner bioziden Wirkung bekanntes Vergleichsmittel (Dinoterb) unter Laborbedingungen zu einem lehmigen Sandboden mit Dosierungen appliziert, die sich aus der simulierten Eindringtiefe der flächenbezogenen praxisnahen Aufwandmengen in verschiedene oberflächennahe Bodenschichten errechneten. In einem Parallelversuch wurde ein Teil des Bodens zusätzlich mit Luzernemehl versetzt, was den Vergleich der Aktivitäten mit und ohne Luzernemehldüngung (= LIA-Auswertung) ermöglicht. Während der 84- tägigen Bebrütung wurden die Biomasse-bezogene Dehydrogenaseaktivität (DHA) und die Substrat-induzierte Kurzzeitatmung (KZA) erfasst. Die Validität des Testsystems wurde anhand der Höhe und des Verlaufs der mikrobiologischen Aktivität im Kontrollboden sowie der Reaktion gegenüber dem bioziden Vergleichsmittel bestätigt. Die DHA wurde nur im ungedüngten Boden anfangs durch ‘Pointer’ leicht verringert, während die KZA leicht stimuliert wurde. Dosis-Wirkungs-Beziehungen waren in dem untersuchten Dosierungsbereich der getesteten Sulfonylharnstoff- Herbizide bei beiden mikrobiellen Aktivitäten kaum ausgeprägt. Die LIA-Auswertung bestätigte die Einzelergebnisse weitgehend. Insgesamt scheinen beide getesteten Sulfonylharnstoff- Herbizide die Bodenmikroflora relativ wenig zu beeinträchtigen.

Sulfonylureas represent an important group of new herbicide active ingredients. They damage weeds by inhibition of the acetolactate synthase. Many of the older active ingredients are ecotoxicologically well investigated, but nearly no data exist on the effects of some new sulfonylureas on soil microorganisms. This is the case of the herbicides ‘Hoestar’ (amidosulfuron) and ‘Pointer’ (tribenuron). Therefore we applied both herbicides as well as the reference herbicide dinoterb, known for its biocidal effects, under laboratory conditions to a loamy sand soil. The concentrations of the compounds obtained in the laboratory soil by mixing were calculated from the simulated penetration of the surfaceapplied field dosage into the upper soil layers. In a parallel trial the soil was amended with lucerne meal. The comparison of the microbiological data of both soil variants enable the evaluation of the LIA (= lucerne meal-induced activity increase). During the 84 days incubation the biomass-related activities dehydrogenase (DHA) and the substrate-induced short-term respiration (KZA) were measured. The validity of the test system was certified by the height and size of the microbial activity in the control soil and their reaction to the reference compound. In the unamended soil the herbicide ‘Pointer’ reduced the DHA in the first weeks, whereas the KZA was slightly stimulated. However, nearly no dosage-related effects occurred when the two sulfonylurea herbicides were applied with the two tested amounts. Mostly the LIA evaluation confirmed these results. Overall the two investigated sulfonylurea herbicides seem to have no strong ecotoxicological potential to soil microorganisms.

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