Artikel Alle Rechte vorbehalten
referiert
Veröffentlicht

Untersuchungen zum Einfluss des Erntetermins auf den Biomasse- und Faserertrag sowie auf die Zellstruktur der Sprossachsen von Faserhanf (Cannabis sativa L.)

GND
125006101
Zugehörigkeit
Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, Universität Gießen, Deutschland
Schäfer, Tanja;
GND
1016089856
Zugehörigkeit
Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, Universität Gießen, Deutschland
Honermeier, B.

Zur Analyse des Einflusses des Erntetermins auf die Morphologie und den Faserertrag von Hanf wurde ein zweijähriger Feldversuch mit der Sorte Fedora 19 am Standort Groß-Gerau durchgeführt. Als Prüfmerkmale wurden erfasst: der TM-Ertrag, der Fasergehalt (mechanische Entholzung), die Pflanzenlänge, der Sprossachsendurchmesser sowie verschiedene Merkmale der Gewebestruktur in den Sprossachsen. Es wurde festgestellt, dass das Längenwachstum sowie die Zunahme des Stängeldurchmessers beim Faserhanf zum Blühende abgeschlossen sind. Der Fasergehalt der Stängel war zum Blühbeginn am höchsten. Bis zu diesem Termin konnte in den Sprossachsen eine ständige Zunahme der Primärfaserschicht sowie auch nahezu aller anderen Zellschichten festgestellt werden. Nach dem Blühende wird hauptsächlich der Markbereich und in geringerem Umfang der Sekundärfaserbereich vergrößert. Dies führt bis zum Termin der Samenreife zu einer Erhöhung des Schäbenertrages sowie zu einem erhöhten Anteil an Sekundärfasern. Die Verringerung des Lumenanteils der Primärfaserzellen während des Entwicklungsverlaufes der Pflanze verdeutlicht den Reifungsprozess der Fasern und geht wahrscheinlich mit einer Lignifizierung der Zellen einher. Dies führt vermutlich auch beim Hanf zu einer höheren Reißfestigkeit der Fasern. Aus den Versuchsergebnissen wird geschlussfolgert, dass die Hanfernte zum Blühende ohne wesentliche Ertragsminderungen möglich ist. Eine Verzögerung der Faserhanfernte über diesen Termin hinaus sollte vom angestrebten Gebrauchswert abhängig gemacht werden. Zur Erzeugung einer feinen Faser ist ein früher Erntetermin (Blühbeginn) und für die Gewinnung einer festen und stabilen Faser ist dagegen ein späterer Erntetermin (ab Blühende) zu bevorzugen.

To analyse the influence of harvest date on morphology and fibre yield of hemp a two year lasting field experiment was carried out. The following measurements are executed: biomass yield, fibre content (mechanical decortication), plant height, stem diameter and several parameters of histological structure of the stem. It was observed that the growing in height and stem diameter of fibre hemp is finished up to the end of flowering. It is concluded that harvesting hemp at this time will not cause lower biomass and fibre yields than harvesting at the fixed harvest date by law. The highest fibre content was measured at the beginning of flowering while the proportion of primary fibres in the stem diameter was increasing from the beginning to the end of flowering. All the other components of the stem diameter increased during this time too. Later on core and secondary fibres grow much more than the other components. As a result of this the yield of shieves at total seed ripeness is very high. The reduction of the lumina of the primary fibre cells during cell ripeness shows the ripening of the fibres and is probably an allusion to ongoing lignification. May be this will cause stronger fibres also in fibre hemp. The conclusion of the experiment results is, that harvesting hemp at the end of flowering is possible without yield reduction. A delay of harvest date later than the end of flowering should be made dependent on the kind of use. Producing a fine fibre is easier at an early harvest date (beginning of flowering) while producing a strong fibre is easier at a late harvest date (end of flowering).

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten