Malaria und Plasmodien : Zitationsvergleich 2005 bis 2008: Parasitologie

Malaria beherrschte die Parasitologie von 2005 bis 2008, die vor allem eine Schweizer Paradedisziplin zu sein scheint. Parasiten, das sind nicht nur eklige Würmer, die sich durch Haut und Eingeweide bohren, wie der Medinawurm (Dracunculus medinensis), oder der bizarre Krebs Cymothoa exigua, der in Fischen Platz und Funktion der Zunge einnimmt, um sich fortan einen Teil der Nahrung des Fisches einzuverleiben. Im Gegenteil, Parasitologen beackern ein weites Forschungsfeld. Bis zu 50 Prozent der Tiere werden den Parasiten zugerechnet. Der Biologe und Journalist Carl Zimmer verstieg sich in „Parasitus Rex“ gar zu der Aussage, dass der Mensch der größte aller Parasiten sei und dabei, seinen Wirt, die Erde, zu Grunde zu richten. Von diesem Extrem einmal abgesehen gibt es Parasiten in fast allen Tierstämmen, angefangen bei den Protozoen – wie Trypanosomen, Toxoplasma gondii oder auch Entamoeba histolytica, Erreger der Amöbenruhr. Auch zahlreiche Platt-, Band-, Faden- und Ringelwürmer leben parasitisch, darunter Pärchen- und Leberegel, Rinder- und Fuchsbandwurm sowie Trichinen. Nicht zu vergessen parasitisch veranlagte Spinnentiere, wie Milben und Zecken, und blutsaugende Insekten, etwa Flöhe, Tierläuse, Mücken und Bremsen. Und auch bluttrinkende Säugetiere wie Fledermaus zählen manche Forscher dazu. Entsprechend der Vielfalt der Parasiten und ihrer Lebensverhältnisse überschneiden sich in der Parasitologie mehrere Disziplinen. Hier treffen Ökologen auf Entomologen, Mediziner arbeiten mit Immunologen zusammen, Verhaltensbiologen mit Molekularbiologen. In der Evolutionsbiologie nehmen Parasiten sogar einen zentralen Platz ein, entwickeln sich doch Wirt und Parasit durch die ständige Anpassung aneinander weiter. Einige Forscher gehen davon aus, dass Parasiten die Evolution überhaupt erst ermöglichen, etwa Retrotransposonen, die dem Menschen zu seinem großen Gehirn verhalfen – denn auch Viren sind Parasiten, ebenso wie einige Bakterien. Hier jedoch ziehen wir eine Grenze. Viren und Bakterien werden in eigenen Publikationsanalysen abghandelt.

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