Mikroplastik und seine gesundheitliche Bedeutung für den Menschen - Ein Scoping Review mit aktueller Problemdarstellung unter Public Health Gesichtspunkten

Die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll in den Meeren sowie an Land ist ein zunehmendes globales Problem geworden. Über die weitreichenden Ausmaße der „Vermüllung“ durch Makroplastik in der Umwelt und Tierwelt wurde schon hinreichend berichtet. Aufgrund dessen beschäftigt sich diese Arbeit mit dem Thema Mikroplastik und dessen größenabhängiger Auswirkung auf die Nahrungskette unter Public Health Gesichtspunkten. Zur Analyse wurde das Verfahren des Scoping Reviews in Anlehnung an Arksey und O´Malley 2005 gewählt. Die Literaturrecherche ergab eine Trefferzahl von 20 Studien mit 22 Untersuchungen an verschiedenen Lebewesen. Jedoch liegt der Fokus hierbei auf freilebenden Tieren in ihrem natürlichen Umfeld. Auffällig war, dass sich insgesamt 19 von 22 Studien (86,4%) mit dem Vorhandensein von Mikroplastik im Gastrointestinaltrakt beschäftigten. Lediglich 2/22 (9,1%) untersuchten Gewebe. In den Gewebsuntersuchungen von Muscheln, konnte das Vorhandensein von Mikroplastik nachgewiesen werden. Insgesamt wurde in 633 von 3758 Fischen (~ 17%) und in 91 von 384 (23,7%) Vögeln Mikroplastik festgestellt. Die Polymere wurden häufig als Fragmente; Fasern, Pellets; Folien aus PP; PE; PET; PA; Polyester oder PS beschrieben. Am häufigsten waren diese Kunststoffe in den Farben Blau und Rot vertreten. Die Auswertungen der Studien waren teilweise aufgrund unterschiedlicher Datenangaben schwer zu vergleichen. Des Weiteren variierten die Kohortengrößen stark. Folgende neue Forschungsschwerpunkte konnten anhand der Ergebnisse ermittelt werden. 1. Bildung eines einheitlichen Größenverteilung- und Datenauswertungsstandard bis in den Nanopartikelbereich (100nm) 2. Identifizieren der Produktgruppen, die zu relevanten Mikroplastikeinträgen führen 3. Untersuchung von Akkumulation und Transmission von Schadstoffen durch Mikroplastik 4. Untersuchungen des umliegenden Gewebes bzw. der Organe von Lebewesen 5. Untersuchungen bei Pflanzen und Landlebenden Tieren 6. Untersuchungen von Farbpigmenten und deren Toxizität bei Lebewesen Die Verbreitung von Mikroplastik und die dadurch bedingte anhaltende Exposition, kann sich zunehmend negativ auf alle Bioorganismen sowie auf den Menschen auswirken. Toxikologische Bestandteile in der Nahrungskette können zu gesundheitlichen Störungen führen. Aufgrund der zunehmenden Nahrungsknappheit bei steigender Bevölkerungszahl, sollte dieses Problem intensiver verfolgt werden. Es ist daher nicht nur allein als Umweltproblem anzusehen, sondern auch aus Public Health Gesichtspunkten sehr relevant.

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