Die Fledermaustollwut in Deutschland und die Frage nach der epidemiologischen Situation

Über Tollwut bei Fledermäusen in Europa wurde 1954 erstmals aus Hamburg berichtet. In den folgenden drei Jahrzehnten wurden lediglich 14 Fälle bekannt. Eine große Anzahl von Befunden (357 Fälle) wurde zwischen 1986 und 1989 erhoben. Die nachfolgenden Fälle lassen vermuten, daß die Krankheit nunmehr eine endemische Verbreitung in europäischen Fledermauspopulationen gefunden hat. Insektivore Fledermäuse genießen in Europa als bedrohte Tierarten besonderen Schutz, und epidemiologische Studien haben diesen Belangen Rechnung zu tragen. Erkenntnisse über die Prävalenz der Infektion stehen deshalb nur begrenzt zur Verfügung. Auf einer WHO-Konferenz 1986 in Marburg wurden Fragen im Zusammenhang mit der Verbreitung des European BatLyssavirus (EBL) diskutiert. Die Experten stimmten dahingehend überein, daß Personen, die mit Fledermäusen arbeiten, vorbeugend gegen Tollwut geimpft sein sollten und daß sich Personen, die von Fledermäusen gebissen wurden, der postexpositionellen Impfung unterziehen sollten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierärzten und Fledermausspezialisten ist bei der Bearbeitung dieser Problematik unerläßlich.

In Europe rabies in bats was first reportedin 1954 in the city of Hamburg. In the following three decades further 14 cases of rabies in insectivorous bats have been recognized. The majority of bats shown to be infected with rabies were found between 1986 and 1989 resulting in a total of 357 confirmed rabies cases. Based on these findings it is suggested that the disease may be endemic among certain European bat populations. Because of the endargered status insectivorous bats are possessing in Europe, epidemiological surveys have not been implemented. That is why only limited information are available concerning the real prevalence of infection in European bat populations. However, under auspices of the World Health Organization in May 1986 a conference on questions raised by the presence ofEuropean bat lyssaviruses was held in Marburg. Both, representatives and experts, agreed that bat zoologists and naturalists working with bats should consider pre-exposure rabies vaccination and annual antibody determination. In any cases, persons being bitten by a bat should immediately receive a Standard post-exposure vaccine treatment against rabies. Close cooperation between veterinarians and naturalists is needed to trace the situation in bats.

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