Qualitative Risikobewertung zu Einschleppung und Vorkommen von hochpathogenem aviären Influenzavirus in Hausgeflügelhaltungen der Bundesrepublik Deutschland

Das von verschiedenen aviären Influenzaviren ausgelöste weltweite hochpathogene aviäre Influenza (HPAI)- Geschehen hat eine bisher ungekannte Dimension angenommen. Seit dem ersten Nachweis eines neuen HPAI-Virus (HPAIV) des Subtyps H5N8 (Klade 2.3.4.4) in Hühner- und Entenbeständen Südkoreas im Januar 2014, gelangte das HPAIV H5N8 im November 2014 nach Europa und im Dezember nach Nordamerika. In Deutschland verursachte das HPAIV H5N8 fünf Geflügelpestausbrüche bei Hausgeflügel und einen im Zoo Rostock. HPAIV H5N8 wurde auch bei zahlreichen Wildvögeln in Europa, Asien und den USA nachgewiesen, wobei die Letalität bei Wasservögeln gering zu sein scheint. Seit April 2015 werden außerdem vermehrt Geflügelpestausbrüche durch HPAIV H5N1 (Klade 2.3.2.1c) aus Afrika und Asien gemeldet. Der letzte HPAIV H5N1-Fall bei Geflügel in Europa ereignete sich im Januar 2015 in Bulgarien. Seit Januar 2015 meldete Ägypten 460 HPAIV H5N1-Ausbrüche (2.2.1.2). Auch in Westafrika wurden 124 Ausbrüche bei Geflügel v.a. in Burkina Faso und Nigeria angezeigt (Klade 2.3.2.1c). Im November 2014 verursachte eine neue HPAIV H5 Reassortante der Klade 2.3.4.4 (HPAIV H5N2) an der Westküste Kanadas Geflügelpestausbrüche bei Hühnern und Puten. Im Januar 2015 begann eine Serie von H5N2-Ausbrüchen, die anhält und bisher 13 Bundesstaaten in den USA und zwei in Kanada betrifft. Bisher wurden in Nordamerika mehr als 200 Geflügelpestausbrüche und über 45 Millionen Tierverluste gemeldet. Infektionen wurden auch bei mehr als 70 Wasservögeln bekannt. Die vorliegende Risikoabschätzung betrachtet detailliert verschiedene Eintragsszenarien von HPAIV H5N8, H5N1 oder anderen H5-Subtypen nach Deutschland und das damit verbundene Risiko des Auftretens von Geflügelpestausbrüchen in deutschen Geflügelbeständen.

The global highly pathogenic avian influenza (HPAI) situation, caused by different avian influenza strains has attained a hitherto unprecedented dimension. Outbreaks with the novel Eurasian lineage clade 2.3.4.4 HPAI A (H5N8) virus (HPAIV) were first reported during January 2014 in chickens and domestic ducks in South Korea. From there it spread westwards and eastwards and entered for the first time Europe in November 2014 and North America in December 2014, respectively. In Germany, HPAI H5N8 virus caused five outbreaks in poultry and one outbreak in a zoo. HPAIV H5N8 was also detected in numerous wild birds in Europe, Asia and the USA. Lethality among wild water birds seems to be low. Since April 2015 a rising number of HPAIV clade 2.3.2.1c H5N1 outbreaks in poultry has been reported from Africa and Asia. In Europe, the last HPAIV H5N1 outbreak in poultry was detected in January in Bulgaria. Since January 2015 Egypt has been reporting 460 HPAI H5N1 outbreaks (clade 2.2.1.2). In addition, in Western Africa 124 outbreaks (clade 2.3.2.1c) in poultry were notified from largely Nigeria and Burkina Faso. In November 2014, a novel HPAI H5N2 (clade 2.3.4.4) virus was reported in outbreaks on chicken and turkey farms at the West coast of Canada. This novel reassortant caused a series of outbreaks in 13 US- and two Canadian states. Until date more than 200 poultry outbreaks and 45 Million animal losses were announced. Infections in more than 70 water birds were also detected. This risk assessment describes in detail different entry scenarios of HPAIV H5N8, H5N1 or other H5-subtypes into Germany and the involved risk of outbreaks occurring in German poultry.

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