Humane und aviaere Influenza – „Vogelgrippe“

Das seuchenhafte Auftreten der Geflügelpest durch das aviäre Influenzavirus A/H5N1 hat die Wahrscheinlichkeit für eine Influenzapandemie erhöht. Zeitpunkt und ursächlicher Virustyp sind spekulativ. Derzeit handelt es sich um eine Tierseuche mit ausnahmehafter Tier-zu-Mensch-Übertragung. Dennoch ist jetzt eine sorgfältige Pandemieplanung einschließlich der Bevorratung von Neuraminidasehemmern und der Entwicklung von Herstellungstechniken für eine Vakzine notwendig. Bei der saisonalen humanen Influenza ermöglichen Neuraminidasehemmer – bei einem Therapiebeginn innerhalb von 48 Stunden nach Krankheitsbeginn – eine Reduktion der Krankheitsdauer und -symptome sowie der Häufigkeit von Folgeerkrankungen. Da diese Substanzen auch gegen alle aviären Influenzaviren aktiv sind, gelten sie als ein wichtiges Instrument in der ersten Pandemiephase, in der keine Vakzine verfügbar sein wird. Derzeit liegt eine Bevorratung von Neuraminidasehemmern zur Behandlung Erkrankter bei einem Volumen, das für acht bis zehn Prozent der Bevölkerung reicht. Zur Eindämmung der Pandemie wie auch zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit öffentlicher Systeme ist jedoch auch eine antivirale Prophylaxe unabdingbar. Die humane Infektion mit A/H5N1 beginnt mit typischen Influenzasymptomen. In den meisten Fällen ist sie durch eine rasch progrediente schwere virale Pneumonie mit Multiorganversagen und eine Letalität von circa 50 Prozent gekennzeichnet. Ob die bisherigen Therapieempfehlungen übertragbar sind, ist fraglich und durch klinische Daten nicht belegt. Experimentelle Daten zeigen ein verbessertes Überleben von infizierten Mäusen bei einer Therapieverlängerung auf acht Tage; auch eine höhere Tagesdosis wird diskutiert.

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