Gefahrenidentifizierung der im Schwein epidemiologisch bedeutenden Salmonella enterica subsp. enterica Serovare 4,[5],12:i:- und

Salmonellen gehören weltweit zu den bedeutendsten bakteriellen zoonotischen Krankheitserregern, die durch Lebensmittel übertragen werden. Dabei stehen Produkte, die unter Verwendung von Schweinefleisch hergestellt werden mit im Vordergrund. In dieser Arbeit wurde deswegen die Klonalität, die Verbreitung von Subtypen und das Gefahrenpotential für den Menschen, der häufig beim Schwein vorkommenden Serovare S. 4,[5],12:i:- und S. Derby untersucht. In 148 repräsentativ ausgewählten S. 4,[5],12:i:- Stämmen, die vom Schwein, Schweinefleisch und Mensch in Deutschland während der Jahre 2006 und 2007 isoliert wurden, konnten durch Anwendung phänotypischer und genotypischer Methoden zwei klonale Hauptgruppen definiert werden. Sie konnten durch ihren Phagentyp DT193 und DT120 unterschieden werden. Die meisten Stämme besaßen die Multi-Resistenz Ampicillin-Streptomycin-Sulfamethoxazol-Tetracyclin, welche durch die Gene blaTEM1-like, strA-strB, sul2, und tet(B) kodiert wurde. Die Untersuchung ihres Pathogenitätsgenrepertoires mittels DNA-Mikroarrayanalyse ergab nur geringe Unterschiede untereinander und zum Serovar S. Typhimurium. Die Daten zeigen, dass S. 4,[5],12:i:- eng verwandt mit S. Typhimurium ist und folglich als monophasische Variante bezeichnet werden kann. Die zwei klonalen Hauptgruppen von S. 4,[5],12:i:- können den Menschen über Lebensmittel erreichen und sind eine Gefahr für dessen Gesundheit. Deswegen wird auch empfohlen dieses Serovar in die Bekämpfung von Salmonellen in der Europäischen Union einzubeziehen.Weiterhin konnte für beide Serovare gezeigt werden, dass der Verlust des O5-Antigens durch verschiedene Einzelbasenpaar-Austausche, die zu vorzeitigen Stoppkodons führten, Insertionen von IS-Elementen bzw. Deletionen eines 7 bp Tandemduplikats im oafA Leserahmen, verursacht wird. Die Diversität der oafA-Pseudogene, deutet auf einen Evolutionsmechanismus hin, durch den eine Anpassung an verschiedene Umweltbedingungen erfolgen kann.Die Untersuchung von 82 repräsentativen S. Derby Stämmen mittels sequenzbasierter Typisierungsmethoden (MLST, sop-ST) und PFGE ergab, dass zur Zeit eine von vier klonalen Hauptgruppen im Schwein, Schweinefleisch und Mensch dominiert. Die Mehrheit der Stämme war sensibel gegenüber 17 getesteten Antibiotika. Das Pathogenitätsgenrepertoire zeigte sechs verschiedene Typen, wobei der Haupttyp PAT DE1 am ähnlichsten zu dem Repertoire von S. Paratyphi B (dT+, O5-) Stämmen war. Auch für S. Derby sollten Kontrollprogramme in der Primärproduktion durchgeführt werden.

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