Die Lungenseuche der Rinder - rechtzeitige Diagnose ermöglicht schnelles Handeln

Aufgrund der zunehmenden Rinderproduktion und des verstärkten internationalen Tierhandels, bleiben das Erkennen der spezifischen Krankheitssymptome sowie die Verfügbarkeit diagnostischer Nachweissysteme entscheidende Kriterien bei der Verhinderung der Wiedereinschleppung der Lungenseuche der Rinder. Das Risiko, die Erkrankung durch klinisch unauffällige Tiere einzuschleppen, geht vor allem von afrikanischen Ländern aus, in denen die Lungenseuche aufgrund des liberalisierten Tierhandels sowie durch Schwierigkeiten bei der Diagnostik und Bekämpfung verstärkt wieder auftritt. Merkmale für die Verdachtsdiagnose sind das gleichzeitige Auftreten von Arthritiden bei Kälbern und Pneumonien bei erwachsenen Tieren einer Herde, Auffälligkeiten bei der pathologisch-anatomischen Untersuchung, insbesondere geronnenes gelbes Exsudat im Brustraum, Verklebungen der Lunge mit der Brustwand sowie hepatisiertes oder marmorisiertes Lungengewebe, das nicht kollabiert. Der direkte Erregernachweis ist für die amtliche Feststellung eines neuen Lungenseucheausbruches zwingend. Dieser Nachweis wird im Nationalen Referenzlabor (NRL) für Lungenseuche des Friedrich-Loeffler-Instituts über die Kultur mit anschließendem indirekten Immunfluoreszenz-Test und/oder durch eine spezifische PCR aus entsprechenden Organproben durchgeführt. Die amtliche Feststellung des Seuchenausbruchs bzw. des Verdachtes auf Lungenseuche erfolgt immer durch den zuständigen Amtstierarzt (siehe Falldefinition). Mit dem vorliegenden Artikel sollen das Krankheitsbild und die diagnostischen Möglichkeiten der durch Mycoplasma mycoides subsp. mycoides (MmmSC) hervorgerufenen Pleuropneumonie wieder in das Blickfeld des Praktikers und der Amtstierärzte gerückt werden. Durch Kenntnis der charakteristischen Merkmale der Lungenseuche sowie der diagnostischen Möglichkeiten wird bei einem Ausbruch der Erkrankung schnelles Handeln möglich und können verheerende ökonomische Verluste und Verunsicherungen in der Bevölkerung vermieden werden.

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