Hantaviren und Nagetiere in Deutschland: Das Netzwerk "Nagetier-übertragene Pathogene"

GND
1019565543
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald – Insel Riems, Deutschland
Ulrich, Rainer G.;
GND
1025894634
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald – Insel Riems, Deutschland
Schlegel, Matthias;
Zugehörigkeit
Bernhard-Nocht-Institute für Tropenmedizin, Hamburg, Deutschland
Schmidt-Chanasit, J.;
GND
122411307
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Jacob, Jens;
Zugehörigkeit
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Fachbereich Schädlingsbekämpfung, Oldenburg, Deutschland
Freise, J.;
GND
1059386364
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Pelz, Hans-Joachim;
GND
143813447
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald - Insel Riems, Deutschland
Mertens, Marc;
Zugehörigkeit
Landesforstanstalt Eberswalde, Eberswalde, Deutschland
Wenk, M.;
GND
1020860588
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald - Insel Riems, Deutschland
Büchner, Thomas;
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald - Insel Riems, Deutschland
Masur, D.;
GND
1025948939
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald - Insel Riems, Deutschland
Sevke, Kati;
Zugehörigkeit
Abteilung Innere Medizin I, Universität Lübeck, Lübeck, Deutschland
Meier, M.;
Zugehörigkeit
Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei, Gotha, Deutschland
Thiel, J.;
Zugehörigkeit
Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaften, Freising, Deutschland
Triebenbacher, C.;
GND
1019564512
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald - Insel Riems, Deutschland
Buschmann, Anne;
Zugehörigkeit
Universität Kassel, Deutschland
Lang, J.;
Zugehörigkeit
Mücke, deutschland
Löhr, P. W.;
Zugehörigkeit
Büro für Ökosystemforschung GbR, Eberdingen, Deutschland
Allgöwer, R.;
Zugehörigkeit
Säugetierkundliche AG Schleswig-Holstein, Probsteierhagen, Deutschland
Borkenhagen, P.;
Zugehörigkeit
City-Trapper, Dresden, Deutschland
Schröder, T.;
Zugehörigkeit
Bayer CropScience AG, Monheim, Deutschland
Endepols,S.;
Zugehörigkeit
APC AG, Nürnberg, Deutschland
Heidecke, T.;
Zugehörigkeit
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, Schaprode, Deutschland
Stodian, I.;
Zugehörigkeit
Institut für Vogelforschung, „Vogelwarte Helgoland“, Inselstation Helgoland, Helgoland, Deutschland
Hüppop, O.;
Zugehörigkeit
Landratsamt Konstanz, Radolfzell, deutschland
Hornung, M.;
Zugehörigkeit
Vogelwarte Radolfzell am Max-Planck-Institut für Ornithologie, Radolfzell, Deutschland
Fiedler, W.;
Zugehörigkeit
Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, Abt. Waldschutz, Göttingen, Deutschland
Krüger, F.;
Zugehörigkeit
Büsgen-Institut, Fakultät für Forstwirtschaften und Waldökologie, Georg- August-Universität Göttingen, Deutschland
Rühe, F.;
Zugehörigkeit
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Potsdam, Deutschland
Gerstengarbe, F.-W.;
Zugehörigkeit
Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, München, Deutschland
Pfeffer, M.;
Zugehörigkeit
Gesundheitsamt Köln, Köln, Deutschland
Wegener, W.;
Zugehörigkeit
Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern, Außenstelle Schwerin, Deutschland
Bemmann, M.;
Zugehörigkeit
Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte, Wanzleben, Deutschland
Ohlmeyer, L.;
Zugehörigkeit
Universität Leipzig, Institut für Biologie, Leipzig, Deutschland
Wolf, R.;
Zugehörigkeit
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Freiburg, Deutschland
Gehrke, A.;
Zugehörigkeit
Institut für Zoologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale, Deutschland
Heidecke, D.;
Zugehörigkeit
Institut für Zoologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale, deutschland
Stubbe, M.;
Zugehörigkeit
Universität Rostock, Zoologisches Institut, Rostock, Deutschland
Zoller, H.;
Zugehörigkeit
Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
Koch, J.;
Zugehörigkeit
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland
Brockmann, S. O.;
Zugehörigkeit
Computational and Molecular Population Genetics (CMPG), Institut für Ökologie und Evolution, Universität Bern, Bern, Schweiz
Heckel, G.;
Zugehörigkeit
Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, München, Deutschland
Essbauer, S.

Hantavirus-Infektionen sind in Deutschland seit etwa 25 Jahren bekannt. Die durchschnittliche Antikörperprävalenz in der Bevölkerung liegt bei ca. 1 bis 2%. Nach Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 sind jährlich durchschnittlich etwa 70 bis 240 Fälle gemeldet worden. Im Jahr 2005 und insbesondere im Jahr 2007 ist jedoch ein deutlicher Anstieg der Zahl der gemeldeten Fälle registriert worden. Die am meisten betroffenen Regionen lagen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Im Gegensatz zur gut dokumentierten Situation beim Menschen ist die Kenntnis der geografischen Verbreitung und Häufigkeit von Hantavirus-Infektionen in den Nagetier-Reservoiren und deren Schwankungen sehr begrenzt. Aus diesem Grund wurde in Deutschland das Netzwerk „Nagetier-übertragene Pathogene“ etabliert, das interdisziplinäre Untersuchungen zur Nagetier-Populationsdynamik, Prävalenz und Evolution von Hantaviren und anderen Nagetier-assoziierten Zoonoseerregern und den zugrunde liegenden Mechanismen sowie deren Auswirkungen auf die Häufigkeit humaner Infektionen erlaubt. Ein Monitoring von Hantaviren in Nagetieren wurde in Endemiegebieten (Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen) und Regionen mit einer geringen Zahl humaner Fälle (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz) initiiert. Insgesamt wurde eine breite geographische Verbreitung des Puumalavirus (PUUV) in Rötelmäusen und des Tulavirus in Microtus-Mäusen dokumentiert. Dobrava-Belgrad-Virus-positive Apodemus-Mäuse wurden bisher ausschließlich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen gefunden. In den Hantavirus-Ausbruchsgebieten in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurde bei Rötelmäusen eine hohe PUUV-Prävalenz beobachtet. Initiale Longitudinalstudien in Nordrhein-Westfalen (Stadt Köln), Bayern (Niederbayern) und Niedersachsen (ländliche Region bei Osnabrück) zeigten ein stabiles Vorkommen des PUUV in den Rötelmaus-Populationen. Neben den Untersuchungen zu Hantaviren ist auch mit Studien zum Vorkommen von anderen Nagetier-assoziierten Zoonoseerregern begonnen worden. Die begonnenen Longitudinalstudien werden Schlussfolgerungen zur Evolution von Hantaviren und anderen Nagetierassoziierten Erregern und zu Veränderungen in deren Häufigkeit und Verbreitung ermöglichen. Diese Untersuchungen werden zukünftig eine verbesserte Risikoabschätzung für die Gefährdung der Bevölkerung ermöglichen, die auch die möglichen zukünftigen Klimawandel-bedingten Veränderungen in der Epidemiologie Nagetier-assoziierter Zoonoseerreger berücksichtigt.

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