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Infektiöse Pankreasnekrose der Forellen und forellenartigen Fische (IPN)

Die IPN ist die am längsten bekannte Fischvirusinfektion. Das Virus der IPN (IPNV) ist heute weltweit ubiquitär im aquatischen Lebensraum verbreitet. Das Wirtsspektrum umfasst eine große Anzahl der bekannten Süßwasser- und marinen Fischarten sowie Muscheln. Als ursächlicher Erreger eines Krankheitsgeschehens ist das IPNV aber nur bei einer begrenzten Anzahl von Arten bekannt geworden. Hierzu gehören alle Salmoniden wie auch einige marine Clupeiden (Heringsartige). In der Forellenzucht ist IPN eine reine Bruthauskrankheit und ihre wirtschaftliche Bedeutung daher eher gering. In der Lachsproduktion hat sich IPN aber auch in der empfindlichen Smolt-Phase, d.h. in ihrer tiefgreifenden physiologischen Umstellung vom Süßwasser ("Kinderstube") zum Seewasser (Junglachse in der Smolt-Phase, Adult- und Metaphase), als Gefahr herausgestellt. In dieser Phase kann das IPNV zu erheblichen Verlusten führen. Hier ist ein besonders durchdachtes Betriebsmanagement als einzige vorbeugende Verlustminimierung gefragt. Die Übertragung erfolgt horizontal, d.h. über das Medium Wasser, von Fisch zu Fisch, über Kot und Urin oder infizierte Satzfische, blutsaugenden Parasiten (Egel, Karpfenlaus u.a.) oder den Züchter selbst, z.B. durch nicht ausreichend desinfizierte Gerätschaften. Wahrscheinlich kann die Infektion auch vertikal über die Gameten infizierter, gesund erscheinender Elternfische verlaufen und so Generationen überspringen. Überlebende und völlig gesund erscheinende Fische bleiben lebenslang Virusträger (carrier). Unter Aquakulturbedingungen mit hohen Besatzdichten kann die Infektion der Nachkommenschaft von Fischen 100% betragen.

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