Identifizierung potentieller Markerproteine zum Nachweis von molluskenkontaminierten Lebensmitteln

Durch das MALDI-TOF können Proteine von Mollusken identifiziert werden. Die Proteomic-Methode ist erfolgreich, da sie neben der schon bekannten und häufigen Anwendung an Säugetiermaterial, z.B. Rattenleber, -hoden und -niere, eine sehr gute Proteintrennung erzielt, die sich in dem Versuch mit den Mollusken widerspiegelt. Es zeigt sich, dass die Mollusken das hitzestabile Protein Tropomyosin besitzen, das in vielen Studien als Hauptallergen gekennzeichnet ist (vgl. auch Leung und Chu 1998: 307ff. und vgl. BfR 2009: 7). Neben dem Tropomyosin war es möglich, weitere hitzestabile Proteine nachzuweisen (Actin adductor muscle, Actincytoplasmic Enolase, Enolase 2-phosphoglycerate dehydratase, Heat shock 70 kDa, Tubulin alpha-2/alpha-4 chain, Tubulin alpha-1 chain, Myosin heavy chain (isoformA), Myosin catalytic light chain (LC-1) und das Paramyosin). Neben den identifizierten hitzestabilen Proteinen zeigte sich, dass Ansäuern die Proteinspots reduziert. Dennoch ist es schwierig, alle Proteine eindeutig zu identifizieren, da die Datenbanken für Mollusken noch sehr lückenhaft sind. Dies wird sich in den nächsten Jahren ändern, da zur Analyse von Proteinen viel geforscht wird und sich die Methoden verbessern. Mit dem Ergebnis, bestimmte artenspezifische hitzestabile Proteine identifizieren zu können und diese als Markerproteine für Mollusken zu definieren, können diese in kontaminierten Lebensmitteln erkannt werden. Das Proteomic Projekt (inklusiver MALDI-TOF Identifizierung) könnte für den Routineeinsatz genutzt werden, um die spezifischen Proteine der Mollusken zu analysieren. Jedoch ist das ein Kosten und Zeit aufwendiger Forschungsablauf. Das Ergebnis zeigt, dass die Anwendung weitere Erkenntnisse in vielen Bereichen mit sich bringen könnte, z.B. in der Medizin, im Lebensmittelsektor, in Bezug auf innovative Analysegeräte und eine schnellere Analyse. Dem Verbraucherschutz könnte es dazu dienen, den Verbraucher und die Verbraucherin (Allergiker) auf Allergene aufmerksam zu machen. Außerdem könnte die Lebensmittelkennzeichnung um die spezifischen allergieauslösenden Proteine erweitert werden und eventuell dadurch später auch kreuzreaktive Allergene gefunden und diese in Beziehung zu anderen Produkten und Lebensmitteln gebracht werden. Das könnte zur Folge haben, dass die stetig steigende Prävalenz an Allergieerkrankungen eingedämmt werden könnten.

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