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Bericht über das Symposium 'Haare färben ohne Risiko - geht das?' - Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 15. Oktober 2009

Rund ein Drittel aller Frauen in Europa und Nordamerika färbt sich die Haare, ebenso etwa 10% der Männer über 40 Jahre. Immer häufiger werden diese Mittel auch von Kindern und Jugendlichen verwendet. Henna, das wohl älteste Haarfärbemittel der Welt aus den Blättern und Sproßachsen des Hennastrauches, wurde schon im 14. Jahrhundert v. Chr. von den Frauen in Ägypten benutzt, um ihre Haarpracht zu verschönern. Aufgrund bestimmter epidemiologischer Untersuchungen aus den USA, die auf ein erhöhtes Risiko von Harnblasenkrebs bei Nutzern von Haarfarben hingedeutet hatten, stehen Haarfarben im Fokus der Aufmerksamkeit. Die EU-Kommission hatte daraufhin die toxikologische Testung aller verwendeten Substanzen initiiert. Ziel ist die Erstellung einer Positivliste mit sicheren Substanzen. Weitere Besorgnis wurde zum Risiko allergischer Reaktionen geäußert, denn viele der kommerziell bedeutenden Substanzen sind als sensibilisierend bekannt. Das BfR-Symposium hatte sich zum Ziel gesetzt, den aktuellen wissenschaftlichen Sachstand zu Krebsgefahr und Allergie im Zusammenhang mit Haarfarben zusammenzutragen, und hatte dazu Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden eingeladen. Bei der Tagung wurde deutlich, dass die Bewertung der bislang vorliegenden epidemiologischen Studien zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und dem Gebrauch von Haarfarben kein einheitliches Bild ergibt. Die meisten Experten halten die Datenlage für nicht ausreichend, um einen statistisch eindeutigen Zusammenhang abzuleiten. Aktuell besteht jedoch für Verbraucherinnen und Verbraucher kein Krebsrisiko durch Haarfarben, weil die problematischen Substanzen bereits seit Langem verboten sind. Allerdings bleibt die Sensibilisierung mit der Folge allergischer Reaktionen durch Haarfarben, insbesondere auch bei Friseurinnen und Friseuren, ein nach wie vor ungelöstes Problem, das weiterer Forschung bedarf.

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