Lyme-Borreliose beim Pferd? - Vergleichende Betrachtungen zum direkten und indirekten Erregernachweis

In the horse, a tentative diagnosis of lyme disease is often based on a positive test for antibodies against B. burgdorferi sensu lato and the concomitant presence of symptoms as described in literature. The present study deals with the question of whether horses in Germany really suffer from lyme disease by implementing direct and indirect tests for B. burgdorferi. In a randomized study, patients of the Klinik fur Pferde (n=220) were serologically tested for B. burgdorferi s. l. (IgG antibodies) with three different ELISAs and also an immunofluorescence test (IFT). In addition, samples from horses with clinical signs of lyme disease (n=117) (blood, skin, spinal and synovial fluid) were tested with direct methods (cultivation, PCR). Serological tests showed high discrepancies within the seroreagents. Cultivation (n=55) of B. burgdorferi s. l. was negative. Direct identification of B. burgdorferi s. l. by OspA-specific nested PCR was positive in 12 of 74 samples. A clear correlation between symptoms, positive serologic test and DNA specific for Borrelia could not be demonstrated. The results show that indirect tests alone are not suitable for a definite diagnosis of lyme disease in the horse. Serological tests must be confirmed by direct test methods. Definite diagnosis of equine lyme disease seems to be problematic in Germany

Die Verdachtsdiagnose Lyme-Borreliose wird beim Pferd in Deutschland häufig durch den Nachweis von Antikörpern gegen Borrelia (B.) burgdorferi sensu lato (s. l.) im Zusammenhang mit der in der Literatur beschriebenen Symptomatik gestellt. Ob in Deutschland Pferde wirklich an der Lyme-Borreliose erkranken, soll die vorliegende Arbeit mit Hilfe von direkten und indirekten Nachweismethoden versuchen zu klären. In einer randomisierten Untersuchung wurden Patienten der Klinik für Pferde (n = 220) mit drei verschiedenen ELISA sowie einem Immunfluoreszenztest (IFT) auf Antikörper (IgG) gegen B. burgdorferi s. l. getestet. Zusätzlich wurde von klinisch auffälligen Patienten (n = 117) Probenmaterial (Blut, Haut, Liquor, Synovia) gewonnen und neben indirekten auch direkten (kulturelle Anzüchtung, PCR) Nachweisverfahren unterzogen. Des Weiteren wurde ein Teil der Seren im Western- Blot (Labor ALOMED) sowie im ELISA(LGL) untersucht. Die Ergebnisse der serologischen Tests lassen eine hohe Diskrepanz innerhalb der Seroreagenten erkennen. Die kulturelle Anzüchtung (n = 55) von B. burgdorferi s. l. verlief negativ. Der direkte Erregernachweis mittels OspA-spezifischer nested-PCR gelang in zwölf von 74 Proben. Eine Übereinstimmung zwischen Symptomatik, Seropositivität der Pferde und Nachweis von spezifischer Borrelien-DNA konnte nicht eindeutig bewiesen werden. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass allein mit indirekten Nachweismethoden das Vorliegen einer Lyme-Borreliose nicht sicher festgestellt werden kann. Die Interpretation serologischer Ergebnisse muss im Kontext direkter Nachweismethoden überprüft werden. Eine eindeutige Diagnose der Lyme-Borreliose beim Pferd in Deutschland ist problematisch.

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